Wenn das Tessin zwei Kandidaturen einreichen würde, «weiss man nicht, welche Priorität hätte», sagte Bixio Caprara, Präsident der Tessiner FDP, am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. «Das wäre strategisch falsch» - zumal ein schweizerisches Zweierticket mit einem/einer Romand/e und einem/einer Tessiner/in wahrscheinlich sei.
Namen wollte Caprara noch nicht nennen. Die Tessiner Sektion wolle aber eine Kandidatur präsentieren, welche die besten Wahlchancen habe. Das sei aber nicht notwendigerweise «der oder die absolut Beste».
Gefragt sind Personen mit einer «soliden» politischen Erfahrung - im Idealfall Bundespolitiker -, die fähig sind, parteiintern und -extern zu mobilisieren. Zudem sollten sie hartnäckig ihre Projekte und Ziele verfolgen können. So steht es in einer Mitteilung der FDP Tessin vom Donnerstag, über welche das Westschweizer Radio und Fernsehen RTS berichtet hat.
Als Kronfavorit gilt bislang aber der Tessiner Nationalrat und FDP-Fraktionspräsident Ignazio Cassis. Er hat Interesse bekundet, aber offen gelassen, ob er kandidiert. Auch die ehemalige Tessiner Nationalrätin und Regierungsrätin Laura Sadis interessiert sich für das Amt. Vor rund einer Woche abgesagt hat dagegen der Tessiner FDP-Ständerat Fabio Abate. Die Aufgabe interessiere ihn nicht, erklärte er der sda.
Die FDP-Kantonalparteien, die FDP Frauen und die Jungfreisinnigen haben bis am 11. August Zeit, Kandidierende vorzuschlagen. Danach wird der Vorstand die Kandidaturen analysieren und der Fraktion die Ergebnisse mitteilen. Die Auswahl für das Bundesratsticket ist für den 1. September angesetzt. Die Bundesratswahl findet voraussichtlich am 20. September statt.