Bevor Bäume und Sträucher ihre Blätter auf den Winter hin ganz abwerfen, verfärben sich die Blätter - je nach Baumart in unterschiedlichen Farbkombinationen. Während Pappel- und Ahornblätter gelb werden, leuchten Roteichen feuerrot, wie es ihr Name erahnen lässt.

Doch was steckt hinter dieser sogenannten Herbstverfärbung? In einem am Freitag publizierten Blogbeitrag geht Meteonews auf das alljährlich stattfindende Farbenspektakel ein. Der Begriff Photosynthese dürfte den meisten Laien aus dem Biologieunterricht bekannt sein: Mit dem stickstoffreichen grünen Blattfarbstoff Chlorophyll nutzen die Pflanzen die Energie des Sonnenlichts für die Bildung von Zucker.

Im Frühling und Sommer dominiere der grüne Blattfarbstoff und überdecke alle anderen Pigmente, schreibt Meteonews. Mit der Verfärbung der Blätter im Herbst werde der grüne Blattfarbstoff in seine Bestandteile zerlegt und eingelagert. Im Laufe dieses Prozesses werde sichtbar, dass die Blätter auch orange und gelbe Farbstoffe enthalten: «Das leuchtende Farbenspiel des Herbstes beruht in erster Linie auf einer Änderung des Mengenverhältnisses dieser Blattfarbstoffe.»

Das Bild, das sich 2022 Anfang Oktober zeige, sei im Jahresvergleich normal, sagte Blogautor Roger Perret auf Anfrage von Keystone-SDA. Ungewöhnlich waren dem Meteorologen zufolge hingegen die ersten Verfärbungen im Juli und August, die aufgrund der Trockenheit entstanden waren.

Dass die Pflanzen ihre Blätter auf den Winter hin abwerfen, hat für sie mehrere Vorteile: Zum einen schützt es sie vor Verdunstung, und zum anderen können sie auf diese Weise giftige Endprodukte des Stoffwechsels und gespeicherte Umweltgifte entsorgen. Zudem können kahle Bäume mehr Schneelasten aushalten.

(SDA)