Bundesrätin Sommaruga kritisiert Händedruck-Dispens
«So stelle ich mir Integration nicht vor»

Für Justizministerin Simonetta Sommaruga ist klar: Der Händedruck gehört zu unserer Kultur, einen Dispens darf es nicht geben. Dies sagte sie heute zu «10vor10» von SRF.
Publiziert: 04.04.2016 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:38 Uhr

Die Sekundarschule in Therwil (BL) hat zwei muslimische Schüler davon befreit, ihrer Klassenlehrerin die Hand zu geben. Jetzt nimmt Simonetta Sommaruga Stellung.

«Dass ein Kind der Lehrperson die Hand nicht gibt, das geht nicht», sagt Sommaruga zu «10vor10». Es gebe immer wieder schwierige Fragen im Bezug auf die Integration, dieser Fall sei aber absolut klar: «Das geht zu weit.» Der Handschlag sei Teil unserer Kultur, gehöre zum Alltag in unserem Land.

«So stelle ich mir Integration nicht vor, auch unter dem Titel Religionsfreiheit kann man das nicht akzeptieren», sagt die Bundesrätin. Man solle «absolut klarstellen»: Der Handschlag gehört in der Schweiz dazu.

An der Sek Therwil wollten zwei muslimische Schüler ihrer Lehrerin nicht mehr die Hand schütteln – die Schulleitung gab nach. Der Fall wird inzwischen in der ganzen Schweiz diskutiert. (kra)

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