Bundesamt ruft zur Vorsicht auf
Fondue chinoise kann auf den Magen schlagen

Auch dieses Jahr ist Fondue chinoise in vielen Deutschschweizer Haushalten der Favorit für das Festtagsessen. Damit das geschnittene Fleisch nicht verdirbt, werden Metzger erfinderisch.
Publiziert: 22.12.2017 um 20:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:40 Uhr
So isst man richtig das Fleischfondue
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Fleischfondue richtig geniessen:So isst man richtig das Fleischfondue

Es lässt sich einfach vorbereiten, eignet sich auch für ein Essen mit vielen Gästen und schmeckt einfach gut: Das Fondue chinoise ist bei Herr und Frau Schweizer über die Festtage nicht wegzudenken. Doch auch dieses Jahr mahnt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) zur Vorsicht – und Metzger suchen nach Schlupflöchern im Gesetz.

Keine harmlose Erkrankung

Campylobacteriose – so lautet der Fachausdruck für die in der Schweiz am häufigsten gemeldete Lebensmittelinfektion. Die Erkrankung hat gerade in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr Hochsaison. Denn Erreger werden zu einem grossen Teil durch Pouletfleisch – einer der häufigen Zutaten fürs Fondue chinoise – übertragen.

In einem in diesem Zusammenhang veröffentlichten Bulletin mahnt das BAG deshalb zu besonderer Vorsicht bei der Zubereitung der Leckerei. Denn bei der Lebensmittelinfektion handle es sich keineswegs um eine harmlose Krankheit. Pro Jahr werden zwischen 7000 und 8000 Fälle registriert. Im Extremfall müssen Betroffene sogar für mehrere Tage ins Spital eingeliefert werden.

Fondue chinoise gehört für viele zu den Festtagen dazu – doch bei den Vorbereitungen ist Vorsicht geboten.
Foto: Getty Images / Katie Simpson

Allein in der vergangenen Woche wurden vom Bund 80 Campylobacteriose-Erkrankungen gezählt. «Auslöser ist oft die unsachgemässe Zubereitung von Lebensmitteln, im Speziellen von Fondue chinoise oder Fondue bourguignonne. Im rohen Fleisch, das dazu verwendet wird, können Campylobacter-Bakterien lauern, ganz besonders in Geflügelfleisch», erklärt Nathalie Rochat vom BLV dem BLICK. Damit die Geniesser nicht im Bett oder gar im Krankenhaus enden, gelte es, die gängigen Hygieneregeln in der Küche einzuhalten.

Reservierte Platten können abgeholt werden

Die Konstellation ist in diesem Jahr besonders tückisch. Weil Heiligabend auf einen Sonntag fällt, müssen die Zutaten für die Festtage bereits frühzeitig eingekauft und entsprechend gelagert werden. Metzgern, die mit einer Spezialbewilligung den Kunden entgegenkommen und auch am Sonntag den Laden aufmachen wollten, sind in diesem Fall eigentlich die Hände gebunden, weil das Gesetz eine Öffnung verbietet.

Einige Verkäufer haben aber einen Weg gefunden, wie sie die Kundschaft auch am Sonntag mit frischen Fleischscheiben für das Fondue chinoise versorgen können. Wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet, können in verschiedenen Metzgereien vorbestellte Fleischplatten auch am 24. Dezember abgeholt werden. «Schliesslich muss das Fleisch frisch aufgeschnitten sein. Und die meisten Leute haben an den Festtagen keinen Platz im Kühlschrank, um eine Fleischplatte lange zu lagern», erklärt Rafael Grüebler von der Metzgerei Grüebler in Gossau SG gegenüber der Zeitung. Solange für den Abholservice am Sonntag keine Angestellten beschäftigt werden, ist diese Handhabung zulässig. (cat)

Fondue Chinoise – darauf muss man achten

Wer folgende vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen kommunizierte Hygiene-Grundregeln bei den Vorbereitungen beachtet, kann über die Festtage sorglos Fondue Chinoise schlemmen. Wichtig dabei ist:

Separate Vorbereitung
Beim Zubereiten von Fondue Chinoise sind für das Fleisch und für die übrigen Lebensmittel immer separate Schneidbretter, Küchenutensilien sowie Teller zu verwenden. Das rohe Fleisch darf nicht mit anderen rohen oder genussfertigen Speisen – etwa Beilagen und Salat – in Berührung kommen.

Trennung beim Anrichten
Beim Essen immer zwei Teller verwenden: einen für das rohe Fleisch, sowie einen für das gekochte Fleisch, die Beilagen und Saucen. Tropfsaft von aufgetautem oder frischem Fleisch darf nicht in Kontakt mit rohen oder gekochten Speisen kommen.

Ausreichend erhitzen
Fleisch, vor allem Geflügel, immer gut durchgaren. Es darf innen nicht roh sein.

Wer folgende vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen kommunizierte Hygiene-Grundregeln bei den Vorbereitungen beachtet, kann über die Festtage sorglos Fondue Chinoise schlemmen. Wichtig dabei ist:

Separate Vorbereitung
Beim Zubereiten von Fondue Chinoise sind für das Fleisch und für die übrigen Lebensmittel immer separate Schneidbretter, Küchenutensilien sowie Teller zu verwenden. Das rohe Fleisch darf nicht mit anderen rohen oder genussfertigen Speisen – etwa Beilagen und Salat – in Berührung kommen.

Trennung beim Anrichten
Beim Essen immer zwei Teller verwenden: einen für das rohe Fleisch, sowie einen für das gekochte Fleisch, die Beilagen und Saucen. Tropfsaft von aufgetautem oder frischem Fleisch darf nicht in Kontakt mit rohen oder gekochten Speisen kommen.

Ausreichend erhitzen
Fleisch, vor allem Geflügel, immer gut durchgaren. Es darf innen nicht roh sein.

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