Um die Ausbreitung der sogenannten Bakterienwelke so rasch wie möglich zu stoppen, seien sofortige Bekämpfungsmassnahmen nötig, hiess es in der Mitteilung weiter. Positiv getestete Ingwer-Pflanzen müssten umgehend vernichtet werden. Betroffene Gewächshäuser und Anlagen würden inklusive Bewässerungsanlagen dekontaminiert.
Wichtig seien zudem strenge Hygienemassnahmen. Bis im Frühling 2024 dürften keine Pflanzen auf den befallenen Parzellen angebaut werden. Der betroffene Boden werde luftdicht mit Folie abgedeckt, um den Bakterien Luft- und Nahrungszufuhr zu entziehen.
Diese Massnahmen sind durchaus erfolgversprechend. Im Jahr 2017 konnten laut dem BLW erste Fälle des Bakterienbefalls auf Rosenstöcken dank der angeordneten Massnahmen erfolgreich bekämpft werden.
Das Bakterium Ralstonia pseudosolanacearum sei für Mensch und Tier ungefährlich, es könne aber zu massiven Schäden an mehr als 200 Pflanzenarten führen, darunter Kartoffeln, Tomaten, Ingwer oder verschiedenen Zierpflanzen.
Der Befall führe zu welken Blättern und Fäulnis des Wurzelstocks. Verschleppt werden könne das Bakterium durch Werkzeuge oder infiziertes Pflanzen- oder Erdmaterial. Es könne sich auch im Drainagewasser oder Oberflächengewässer befinden und somit benachbarte Pflanzen befallen.
Die betroffenen Betriebe liegen in den Kantonen Bern, Luzern, Thurgau, Schwyz, St. Gallen, Zug und Zürich. Die Untersuchungen seien jedoch noch nicht abgeschlossen - es könnten also noch weitere Betriebe dazu kommen.
Entdeckt wurde der Befall, weil Ende Juli der Eidgenössische Pflanzenschutzdienst (EPSD) informiert worden sei, dass aus Deutschland gelieferte Ingwer-Pflanzen möglicherweise mit Ralstonia pseudosolanacearum befallen seien. Der EPSD habe umgehend die zuständigen kantonalen Pflanzenschutzdienste informiert. (SDA)