Brutale Vergewaltigung in Emmen LU
Schnappen sie den Täter dank Hightech?

Bei der Suche nach dem Vergewaltiger von Emmen kommen die besten Ermittler und modernste Technik zum Einsatz. Dank 3D-Scanning können die Ermittler den Tatort virtuell begehen.
Publiziert: 03.08.2015 um 18:52 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 13:30 Uhr
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Hier wird ein Unfallauto gescannt.
Foto: Stadtpolizei Zürich

Die Vergewaltigung einer jungen Frau in Emmen beschäftigt die Schweiz. Abgesehen von kurzen Gesprächen konnte das Opfer bisher nicht einvernommen werden. Die 26-Jährige wird mit schweren Rückenverletzungen im Paraplegikerzentrum Nottwil behandelt.

Sonderkommission mit den besten Ermittlern

Die Suche nach dem Täter läuft derweil auf Hochtouren. Laut SonntagsBlick wurde für den Fall eine eigene Sonderkommission mit den besten Ermittlern der Region zusammengestellt: «Diese arbeitet intensiv und in die verschiedensten Richtungen. Wir werten Spuren aus, sind täglich am Tatort, sprechen mit Passanten«, sagt Simon Kopp, Sprecher der Staatsanwaltschaft Luzern.

Modernste Technik

Bei der Suche wird modernste Technik eingesetzt. Laut der «Zentralschweiz am Sonntag» wurde der Tatort genau untersucht und nach verwertbaren DNA-Spuren durchkämmt. Mit einer Spezialkamera wurde das Areal zudem dreidimensional erfasst.

In Zürich wird ein eigentliches Kompetenzzentrum für die 3D-Technologie betrieben. Laut einem Bericht im «Tages-Anzeiger» können die Spezialisten bei ihrer Arbeit auf modernste Hard- und Software zurückgreifen. Der 3D-Scanner vermisst Orte millimetergenau und liefert innert Kürze räumliche Bilder.

Virtuelle Tatortbegehung

Der Scanner dreht sich um 360 Grad um die eigene Achse und sendet einen augensicheren Laserstrahl aus. Die Aufnahmen von verschiedenen Standorten werden automatisch zusammengesetzt, wodurch eine dreidimensionale Animation entsteht. Dadurch ist eine Visualisierung des Tatablaufs und eine virtuelle Tatortbegehung möglich.

Bei Verkehrsunfällen und Tatort-Bestandesaufnahmen ist der Einsatz inzwischen Standart. Kostenpunkt eines grossen Gerätes ist gemäss dem Bericht knapp 100'000 Franken.

Trotz aller Technik: Die Polizei hofft, dass es der jungen Frau bald besser geht und sie weitere Aussagen machen kann. Gegenüber der Öffentlichkeit gab die Polizei bisher bekannt, dass der Täter gebrochen Deutsch spricht, helle Haut hat, etwa 1.75 Meter gross ist und raucht.

Abgleich mit anderen Fällen

Sämtliche Informationen werden ins Viclas-Analysesystem eingegeben (Violent Crime Linkage Analysis System). Die elektronische Datenbank wird in der Schweiz seit 2003 eingesetzt und mit Informationen von Gewaltdelikten gespeist. Aufgrund von 156 Fragen geben die Fahnder Details zum Tathergang ein und suchen schweizweit nach Parallelen zu bereits dokumentierten Fällen.

Die Datenbank wird auch im nahen Ausland betrieben – etwa in Deutschland, Frankreich und Österreich. Laut Kurt Graf, Medien-Chef der Luzerner Polizei, ist klar, dass in Fällen wie der Vergewaltigung von Emmen nicht nur schweizweit, sondern grossräumig Daten abgeglichen werden. Mit dem Ziel, den Täter aufgrund seiner «Handschrift» zu überführen.

Als Baby adoptiert

Die junge Frau war war auf dem Heimweg von der Arbeit, als sie Opfer eines Verbrechens wurde. Laut einem Bericht der «Zentralschweiz am Sonntag» arbeitete sie als Fachangestellte Gesundheit bei der Stiftung für Schwerbehinderte in Rathausen LU, sie hatte Weiterbildungspläne. Die junge Frau ist in Indien geboren und als Baby von einer Schweizer Familie adoptiert worden. (ant)

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