Bruno Helfenstein (72) muss 110 Fr zahlen, weil er nicht über den Zebrastreifen ging
Bei ihm läuft was schief

Haben die Polizisten in Olten SO nichts anderes zu tun? Das fragt sich der 72-jährige Bruno Helfenstein. Weil alle Autos an der Kreuzung still standen, ging er kurzerhand über die Strasse ins Café. Das kostet ihn jetzt 110 Franken. Oder einen Tag Knast.
Publiziert: 13.09.2016 um 01:47 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:45 Uhr
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Nach dem Gespräch mit BLICK geht Helfenstein am Zebrastreifen vorbei.
Foto: Ralph Donghi
Ralph Donghi (Text und Fotos)

Der Fussgänger Bruno Helfenstein (72) nimmt es in Olten SO mit den Verkehrsregeln nicht so genau. «Wie auch?», fragt der pensionierte Wirt. «Nicht nur Autofahrer kommen hier nicht mehr klar, wegen der vielen Ampeln und Hindernissen.» 

Am 29. März läuft bei Helfenstein einiges schief. Er ist auf dem Weg ins Café Ring: «Alle Autos standen, also ging ich rasch über die Strasse.» Das sehen zwei Polizisten, die am Rotlicht im Patrouillenwagen sitzen. Sie wissen: Das ist verboten, wenn weniger als 50 Meter entfernt ein Fussgängerstreifen ist. Helfenstein hatte sogar fünf zur Auswahl. Der sagt nur: «Ich kenne die Polizisten und glaubte, die hätten anderes zu tun als einen Bäppel zu jagen.»

Falsch gedacht. Die Patrouille fährt an ihm vorbei und kehrt dann um. Der Rentner erinnert sich: «Ein Beamter wollte meinen Ausweis sehen und mir eine Busse von zehn Franken geben. Ich lachte nur!»

Später heisst es, Helfenstein habe sich nicht ausgewiesen und sich renitent verhalten. «So ein Seich! Ich sage einfach immer, was ich denke.» Zudem habe er halt nur ein Dokument mit seiner Adresse dabeige­habt. «Vor allem habe ich absolut niemanden gefährdet.» 

Er läuft der Polizei davon, ohne einen Bussenzettel erhalten zu haben. «Der Beamte rief, dass ich von ihm hören werde. Ich schrie: ‹Ja, vor Gericht!›»

Mitte Mai flattert ein Strafbefehl von der Staatsanwaltschaft ins Haus. Helfenstein soll nun auch noch 100 Franken Verfahrenskosten zahlen – oder einen Tag in den Knast. «Ein Witz!» Helfenstein erhebt Einsprache und liest den Rapport: «Der Polizist hatte ihn gut drei Wochen nach der Tat geschrieben. Er ist voller Unwahrheiten!»

Am 12. Juli kommt die nächste Verfügung. Jetzt muss der Polizist erneut ermitteln. «Und den Ort ausfotografieren», sagt Helfenstein. Seither hat er nichts mehr von Polizei oder Staatsanwaltschaft gehört.
Für ihn ein Sieg. Sollte das Verfahren nicht eingestellt werden, will er bis vor Gericht weiterkämpfen. Nach dem Gespräch mit BLICK wird Helfenstein seinem Ruf gleich wieder gerecht: Er lässt den nächsten Zebrastreifen glatt rechts liegen.

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