Der Sprecher der Genfer Polizei Jean-Philippe Brandt, sagte am Donnerstag auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA, sehr wahrscheinlich seien viele der Feuer absichtlich gelegt worden. Es sei nicht ausgeschlossen, dass gewisse Leute von Halloween profitiert hätten, um Vandalenakte zu begehen.
Eine Untersuchung sei im Gang. Festnahmen gab es zunächst keine.
Zwischen 19.00 Uhr und 01.30 Uhr musste die Feuerwehr vor allem in der Stadt Genf ausrücken, um brennende Papierkörbe, Müll-Container und einen in Brand gesteckten Motorroller zu löschen.
Parallel zu diesen zahlreichen Einsätzen wurden die Feuerwehr- und Rettungskräfte in die Genfer Gemeinde Vernier gerufen. Dort war im Erdgeschoss eines Gebäudes bereits zum dritten Mal innert weniger als zwei Tagen Material in Brand geraten.
Der Rauch breitete sich rasch aus. Rund 100 Hausbewohner wurden evakuiert und in einem Zelt medizinisch betreut, wie Nicolas Schumacher, Kommandant der Genfer Feuerwehr und Rettung, sagte. Zehn Personen, die Rauch eingeatmet hatten, wurden zur Kontrolle ins Spital gebracht.
Unter den Betroffenen befanden sich laut Schumacher zahlreiche ältere Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Gegen 23 Uhr konnten die Menschen in ihre Wohnungen zurückkehren.
Um 05.06 Uhr wurde die Feuerwehr wegen eines weiteren Brandes alarmiert. In der Tiefgarage eines Gebäudes im Genfer Vorort Petit-Lancy standen drei Autos in Flammen. Dies verursachte laut Schumacher enorm viel Rauch. Ausserdem kam es zu zahlreichen explosionsartigen Verpuffungen, weil Pneus und Airbags zerplatzten.
Rund 50 Hausbewohner mussten evakuiert werden. Rund 40 von ihnen erlitten leichte Rauchvergiftungen. Sechs von ihnen mussten ins Spital gebracht werden.
Beim Einsatz wurde auch ein Feuerwehrmann verletzt. Er leidet in der Folge einer Explosion unter Problemen mit dem Gehör.
Während der gesamten Nacht standen mehr als 100 Feuerwehrleute der Genfer Berufsfeuerwehr im Einsatz. Unterstützt wurden sie von den freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden.