Puff im Puff
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Puff im Puff:Bordelle öffnen, aber das Personal fehlt

Bordelle öffnen, aber das Personal fehlt
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Ab Samstag ist käuflicher Sex wieder erlaubt. Nur: Viele Etablissements sind nicht bereit. Es fehlen Prostituierte, da diese während des Lockdowns in ihre Heimatländer reisten. Andere Lokale starteten Umbauten, die sie jetzt schnell abschliessen müssen.
Publiziert: 05.06.2020 um 20:29 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2020 um 08:18 Uhr
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Das Globe in Schwerzenbach eröffnet in zwei Wochen. «Wir sind daran, die Schutzkonzepte umzusetzen. Geplant sind unter anderem Plexiglasscheiben und Markierungen am Boden», sagt Geschäftsführer Fritz Müller.
Foto: Thomas Meier
Michael Sahli

Ab Samstag dürfen Prostituierte wieder arbeiten. Feierlaune mag aber vielerorts nicht aufkommen. Denn die Sicherheitskonzepte für diese «personenbezogenen Dienstleistungen mit Körperkontakt» sind streng. Unter anderem: Freier sollen Maske tragen und müssen ihre Kontaktangaben hinterlegen. Und es sollen nur Stellungen praktiziert werden, bei denen die Gesichter genug Abstand haben.

Viele Etablissements wurden zudem von den Corona-Lockerungen überrascht und sind nicht für eine Wiedereröffnung bereit. So auch das Globe in Schwerzenbach ZH, das in zwei Wochen wieder eröffnet. «Wir sind daran, die Schutzkonzepte richtig umzusetzen. Geplant sind unter anderem Plexiglasscheiben und Markierungen am Boden», sagt Geschäftsführer Fritz Müller.

«Wir überlegten uns sogar, eine Maschine zu chartern.»

Auch sei die Anreise der oft ausländischen Frauen, von denen viele während des Lockdowns in ihre Heimatländer zurückreisten, nicht einfach. «Es gibt praktisch keine Flüge. Wir überlegten uns sogar, eine Maschine zu chartern.» Romina (26) aus Rumänien arbeitete schon vor dem Lockdown im Globe und ist bereits angereist. Sie ist froh, bald wieder arbeiten zu können: «Die Schliessung war für alle Frauen ein Schock. Jeder muss Geld verdienen.» Auch habe sie eine Familie zu Hause, der sie Geld schicke.

Geschäftsführer Dino vom Soprano in Urdorf ZH öffnet am Montag. «Wir haben den Lockdown für einen Umbau genutzt und sind noch am Abschluss», sagt er. Am Montag seien etwa 40 bis 50 Prozent der Belegschaft vor Ort. «Ab dem Wochenende darauf dürfte alles wieder normal sein.»

Beim Palladium in Au SG geht es am 18. Juni wieder los. «Einen Betrieb mit über 40 Mitarbeitern kann man nicht einfach so schnell wieder eröffnen. Ausserdem sind die Grenzen noch nicht richtig offen», sagt der Chef.

«Für viele Sexarbeiterinnen beginnt die grosse Not erst jetzt!»

Beatrice Bänninger, Leiterin der Beratungsstelle Isla Victoria ist primär froh, dass die Frauen, die hier sind, wieder legal arbeiten dürfen: «Es ist wichtig, dass es jetzt für die Frauen wieder erlaubt ist, zu arbeiten.» Ihre finanzielle Situation sei nämlich dramatisch. Bänninger aber sieht trotz Öffnung dunkle Wolken am Horizont: «Ich befürchte, für viele Sexarbeiterinnen beginnt die grosse Not erst jetzt.»

Sie schätzt, dass die Nachfrage im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten einbrechen könnte: «Dann wird der Druck auf die Frauen gross sein. Sowohl was die Preise angeht, als auch was ihr Angebot betrifft.» Die Befürchtung: Wenn ein Freier keine Maske tragen will, können es sich einige der Frauen nicht leisten, ihn wegzuschicken. Sie appelliert darum an die Freier: «Verlangt von den Frauen nichts, was nicht mit dem Schutzkonzept kompatibel ist!»

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