In Zürich haben am Samstagnachmittag Hunderte gegen den Zustand des Wohnungsmarkts demonstriert. Teilweise waren es wohl mehr als 1000 Menschen. Die Kundgebung zog friedlich vom Turbinenplatz zum Helvetiaplatz. Hart waren vor allem die Parolen wie «Bonze schletze, Hüüser bsetze». Doch die vielen Linksautonomen und Häuserbesetzer im Zug hielten sich am Samstag bei strömendem Regen zurück.
Wie ein Reporter von Keystone-SDA beobachten konnte, kam es zu keinen grösseren Sachbeschädigungen oder Angriffen auf die Polizei. Nur einen mitgebrachten «Miethai» zertrümmerten die Demonstrierenden symbolisch. Die Polizei beschränkte sich auf das Absperren der Strassen Richtung Bahnhof und liess die bewilligte Demonstration durch die Kreise 4 und 5 laufen. Sie dauerte gut drei Stunden und löste sich gegen 18 Uhr auf dem Helvetiaplatz auf.
«Alle haben das Recht auf bezahlbare Mieten»
Auf der Strecke legten die Demonstrierenden mehrere Zwischenhalte für Reden ein. Dabei wurden die Wohnungsnot in Zürich und Mieten mit hohen Renditen angeprangert. Alle hätten das Recht, eine bezahlbare Wohnung zu finden, hiess es.
Während der Kundgebung wurden mehrere Pyros gezündet. Die Wut richtete sich gegen den Kapitalismus, auch gegen die Polizei skandierten die Demonstrierenden Parolen. Mit dabei waren auch mehrere Wagen und Traktoren. Auf grossen Bannern forderten die Demonstranten Wohnraum für alle und die Zerschlagung des Kapitalismus. Entlang der Strecke wurden mit Sprayereien Beispiele für teure Mieten angebracht. Der Verkehr und diverse Bus- und Tramlinien waren für längere Zeit unterbrochen. (SDA/chs)