Schon wieder hat ein Neulenker einen PS-starken Boliden zerlegt. Dieses Mal einen Audi R8, der auf der A1 bei Lenzburg AG in die Randleitplanke knallte. Am Steuer: ein Serbe aus dem Kanton Solothurn.
Jetzt zeigen BLICK-Recherchen: Er heisst Marko C.* (19), wohnt bei seinen Eltern in Balsthal SO. Der Mechatronik-Lehrling hat «kein Problem», über den Unfall zu reden. Passiert ist es am Freitagabend um 23.50 Uhr auf der Fahrbahn Bern. «Ich war bei meiner Freundin in Wohlen und auf dem Heimweg», sagt Marko C. Der Boden nach der Einfahrt auf die A1 sei nass gewesen.
«Reifen könnte geplatzt sein»
Marko C. gibt zu: «Ich habe schon etwas fester aufs Gas gedrückt. Aber so schnell war ich doch gar nicht, höchstens 140 km/h.» Er wisse es nicht genau. Er führt verschiedene Theorien zum Unfallhergang ins Feld. «Es könnte ein Reifen hinten links geplatzt sein.» Marko C. glaubt zudem, dass es Aquaplaning gegeben habe. «Das Auto fing an, nach links zu ziehen. Ich kam ins Schleudern.» Er habe nach rechts gelenkt, damit es wieder gerade steht, dann sei es passiert.
Der Audi R8 prallt gegen die Leitplanke, dreht sich mehrfach. Der Schaden beläuft sich auf rund 80’000 Franken, das Heck des Boliden ist demoliert. Marko C. steigt aus, hat Glück, dass er unverletzt bleibt. «Ich hatte nur Schulterschmerzen.»
Kein Alkohol und keine Drogen im Blut
Kurz darauf sei die Polizei gekommen, habe ihn befragt. Er musste seinen Führerausweis auf Probe abgeben – diesen hatte er erst seit Mai. Zudem musste er einen Drogen- und Alkoholtest machen. Marko C. sagt, er habe beide Tests bestanden, sei nüchtern gewesen. Laut BLICK-Informationen stimmt dies.
Dennoch: Marko C. werden Handschellen angelegt, er wird verhaftet, der Audi sichergestellt und ein Verfahren gegen ihn eröffnet. «Die Nacht in Haft war nicht schön.» Am nächsten Tag habe er gehen dürfen. Sein Handy sei aber noch bei der Polizei.
Schon mehrmals geblitzt
Seine Eltern seien froh gewesen, dass er unverletzt geblieben sei. Seinem Arbeitgeber will er noch vom Unfall erzählen. «Das Leben geht auch ohne Billett weiter. Mit dem ÖV», sagt er lächelnd.
Die Kraft des Audi R8, den sein Vater über sein Geschäft geleast habe, bringt Marko C. ins Schwärmen: «Er hat 525 PS.» Er habe anfangs nur Autos seines Vaters mit weniger PS fahren dürfen. Er sei bei ihm «stufenweise aufgestiegen». Warum hat sein Vater mehrere Autos? «Ich brauche eins. Meine Mutter, mein Grossvater und meine Grossmutter brauchen eins.»
Marko C. gibt zudem zu, dass er «im 100er schon mal mit 120» und «im 50er mal mit 80 geblitzt wurde». Er grinst: «Ich fahre immer nur so viel zu schnell, dass ich die Busse noch bezahlen kann.» Für die Zukunft verspricht er: «Ich werde nur noch langsam und vorsichtig fahren.»
* Name bekannt