In der Schweiz könnte deutlich mehr Strom mittels Fotovoltaik produziert werden. Aber noch immer haben grosse Würfe einen schweren Stand – allen Absichtserklärungen und Klimazielen zum Trotz. Aus diesem Grund laden die Grünen die verschiedenen Interessenvertreter zu einem runden Tisch: Stromproduzenten, Umweltverbände, Kantone und die Solarbranche sollen gemeinsam vielversprechende Projekte ausfindig machen und alle Stolpersteine möglichst früh einvernehmlich aus dem Weg räumen. «Gerade bei grossen Anlagen prallen unterschiedliche Interessen aufeinander, das ist natürlich», sagt der Grünen-Nationalrat Kurt Egger (66, TG). Umso wichtiger sei es, dass endlich eine lösungsorientierte Diskussion in Gang komme. «Es geht darum, ein Grundverständnis zu schaffen für den Ausbau der Solarenergie ausserhalb der Bauzonen», sagt Egger. Und das mit möglichst geringen Auswirkungen auf Landschaft und Biodiversität.
Per Interpellation hat Eggers Partei Energieministerin Simonetta Sommaruga den Vorschlag eines runden Tisches angetragen, die Antwort steht noch aus. «Die Bundesrätin kann gerne die Federführung übernehmen. Möchte sie das nicht, machen wir Grüne das, denn wir müssen jetzt handeln», sagt Egger.
Stromproduzent Axpo ist in jedem Fall interessiert. Man würde eine Einladung sicher wohlwollend prüfen, sagt Axpo-Sprecher Martin Stucki. Das Anliegen des Unternehmens ist klar: Der Bau von Fotovoltaikanlagen sei heute de facto verboten, wenn sie nicht in oder unmittelbar neben einer Bauzone stehen, so Stucki. «Grosse Anlagen, wie Axpo sie im Ausland längst realisiert, hätten mit der aktuellen Bewilligungspraxis einen unmöglichen Stand – trotz des enormen Potenzials dieser Anlagen, «gerade im Winter in den Alpen».
Leider spielen grosse Fotovoltaikanlagen bei den Plänen des Bundesrats zur Beschleunigung der Bewilligungsverfahren keine Rolle, so der Axpo-Sprecher. «Das bedauern wir.»