Im nächsten Jahr arbeite ich seit 40 Jahren als Kriminal- und Gerichtsberichterstatter beim BLICK. Doch es gab für mich auch ein Leben neben dem Ringier-Pressehaus im Zürcher Seefeld.
Zuvor düste ich sieben Jahre lang als rasender Fotoreporter für die Pressefotoagentur Keystone durch die Schweiz. Es gab einen Tag, den ich mein Leben lang nicht vergessen werde: den 18. Januar 1971, einen Montag. Da ich nach einem stressigen Wochenende frei hatte, wollte ich am Abend einen Kollegen treffen. Da klingelte gegen 18 Uhr das Telefon. «Du musst sofort zum Flughafen fahren, eine Maschine ist abgestürzt», meldete sich mein Chef, Hans-Ueli Blöchliger.
Um 20 Uhr wurden die Journalisten und Fotografen von der Polizei mit einem Bus zur Unfallstelle auf dem Flughafengelände gefahren. Eine bulgarische Maschine der Firma Iljuschin hatte beim Landeanflug mit einem Flügel den Boden touchiert und war in Flammen aufgegangen. Wie ein Walfisch lag der Rumpf der Propellermaschine im gleissenden Scheinwerferlicht, es roch nach Kerosin. Rettungskräfte waren dabei, die Toten zu bergen. Ich vermied es, Nahaufnahmen zu machen. 45 Menschen mussten ihr Leben lassen. Das war schrecklich genug.
Und dann krachten auch noch zwei Züge ineinander
Doch der Tag war noch lange nicht zu Ende: Kaum mit den Bildern auf der Redaktion angekommen, kam die nächste Hiobsbotschaft. An der Zürcher Goldküste, in Feldmeilen, rasten am Abend auf der eingleisigen Strecke zwei Züge ineinander. Ich werde nie vergessen, wie sich bei der Bergung eines Verletzten ein weisses Tuch umgehend blutrot färbte. Sechs Menschen verloren beim Unglück ihr Leben, 17 wurden verletzt.
Der 18. Januar 1971 sollte als Schwarzer Montag in die Zürcher Polizeigeschichte eingehen.
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Ab sofort ist der grosse BLICK-Fotoband zum 60-Jahr-Jubiläum erhältlich. In einer Serie stellt BLICK diese Woche eindrückliche Bilder und die Menschen dahinter vor. «Blick war dabei», 420 Seiten, Leineneinband im Schuber, 24 x 31 cm, Steidl Verlag, 978-3-95829-628-2, ca. 75 Franken, im Handel erhältlich.
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