BLICK-Redaktor Spiridon Petridis finanzierte sich sein Studium mit Callcenter-Jobs
«Ich war immer gern ‹Herr Wyss›»

Ich habe in verschiedenen Callcentern unter falschem Namen gearbeitet – der Namenszwang hat bei mir aber keine bleibenden Schäden hinterlassen.
Publiziert: 26.06.2017 um 19:23 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:59 Uhr
Spiridon Petridis, Leitung Storytelling BLICK-Gruppe.
Foto: zvg
Spiridon Petridis

Um mein Studium und das teure Leben in Zürich zu finanzieren, habe ich viele Jahre in verschiedenen Callcentern gearbeitet. Ich musste unter anderem Handyverträge abschliessen, Kochbücher verkaufen oder die Lifestyle-Zeitschriften an die Frau bringen.

Die Arbeit in einem Callcenter war weniger schlimm als befürchtet. Es gab zwar eine vorgegebene Abschlussquote, die erreicht werden musste – wir wurden aber geschult und lernten Tricks, wie das Gespräch am Telefon geführt und wie verkauft wird. So sind auch der richtige Einstieg respektive der richtige Name ein Verkaufsargument – es musste rasch eine Beziehung zum Kunden aufgebaut werden.

Mit meinem griechischen Namen hatte ich je nach Zielgruppe einen besseren oder schlechteren Stand: Handyabos verkaufte ich bei Secondos mit meinem richtigen Namen problemlos. Kochbücher und Zeitschriften verkaufte ich mit einem fiktiven Schweizer Namen, da die meisten Kunden Schweizerinnen waren. Häufig war ich am Telefon also Herr Wyss – und wenn ich gute Laune hatte, telefonierte ich mit breitem Rheintaler-Dialekt auch als Herr Lüchinger aus Altstätten, meinem Geburtsort.

Die Namensdiskussion wird mir jetzt zu heiss diskutiert. Ich hatte überhaupt kein Problem, unter falschem Namen zu telefonieren, und habe deswegen auch kein Identitätsproblem. Im Gegenteil: Durch das Namensspiel habe ich gelernt, auf mein Gegenüber einzugehen und mich auf meinen Job zu fokussieren. Mein Job war es schliesslich, ein Produkt zu verkaufen, nicht mehr und nicht weniger. 

Der Namens-Bschiss war eine dankbare Hilfe und mehr eine Notlüge als eine Irreführung. Wer will schon einem Herrn Petridis ein Kochbuch am Telefon abkaufen? Aber dank der Herren Wyss und Lüchinger konnte ich mein Studium finanzieren. (spy)

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