Nils Hodel (19), Teilnehmer am BLICK-Mediacamp.

Foto: Siggi Bucher

Nils Hodel (19)

«Es gibt keine neuen Singles in deiner Umgebung»: Diese Nachricht erscheint auf meinem Smartphone. Das wars. Ich habe Tinder durchgespielt.

Durch Dating-Applikationen wie Tinder, Badoo und Lovoo wird der Singlemarkt überflutet mit Verzweifelten, die die grosse Liebe suchen. Und genau dieses grosse Angebot macht es schwierig, sich zu verlieben. Es ist wie bei einem kleinen Kind: Es steht vor einem bis zur Decke mit Spielzeug gefüllten Raum und sucht ein neues Spielzeugauto, weil es sein altes nicht mehr findet.

Man kann sich einfach nicht entscheiden. Was, wenn die Nächste einen knackigeren Po hat oder ihre Zähne etwas weisser sind? Die Romantik ist tot. Die Mischung aus grossem Angebot und Unsicherheit hat unsere Sicht auf die Liebe verändert. Es ist nicht mehr die Liebe, wie sie uns in den Hollywood-Filmen begegnet. Es ist für viele ein Spiel, das sie gewinnen wollen.

Meine Generation ist zu blöd für die Liebe. Wir haben es leichter als jemals zuvor, mit Leuten in Kontakt zu treten. Durch Instagram, Facebook und Whatsapp sind wir zu jeder Zeit und überall erreichbar. Und wir machen nichts daraus. Wir haben ein Stück Technik in den Händen, das uns jede Information innerhalb weniger Sekunden beschaffen kann. Und was machen wir? Wir schauen uns lustige Katzenbilder an.

Nils Hodel (19), Dättwil AG, Content Creator

Junge Medientalente schreiben für Blick

Dieser Artikel entstand im Rahmen vom Blick-Mediacamp. Zwölf junge Nachwuchs-Journalistinnen und Journalisten im Alter von 16 bis 24 Jahren wirken eine Woche lang im Blick-Newsroom mit.