Mit einem neuen Online-Test können Schüler ihre digitalen Fertigkeiten unter Beweis stellen. Doch wie steht es eigentlich um das Können der Berufstätigen – zum Beispiel Journalisten?
BLICK wagte sich noch vor der Veröffentlichung an den Test und trat mit vier anderen Medienschaffenden gegen eine Primarschulklasse aus Birr AG an. Vor dem Duell werden uns die Gegenspieler per Videotelefonie vorgestellt.
Und schon geht es los: Auf der Testseite gibt es fünf verschiedene Module. «Wie Computer ticken» ist das erste Thema. Unter den Journalisten macht sich Nervosität breit. Niemand will versagen und sich vor den jungen Kontrahenten blamieren.
Mit der Zahnbürste ins Netz
Die erste Frage bringt noch niemanden aus der Fassung. Dass es Bücher schon länger als fünfzig Jahre gibt, ist uns allen bewusst. Auch das Alter des Ipads können wir gut einschätzen. Die Stimmung am Tisch entspannt sich mehr und mehr.
Der Test ist aber noch lange nicht vorbei. Mit der Zeit kommen auch knifflige Fragen auf den Schirm. Ob man mit einer Zahnbürste ins Internet kann, sorgt für Diskussionen. Für mich ist klar, dass dies nicht möglich ist – leider eine Fehleinschätzung. Es gibt bereits Zahnbürsten mit Internetzugang.
Das erste negative Feedback des virtuellen blonden Männchens, das durch den Test führt, ist Tatsache. Zum Glück werden die Fragen wieder einfacher und beinahe jeder Mensch weiss, dass man ein Glas Wasser nicht digital abspeichern kann.
Gutes Resultat fürs Journi-Team
Nach über 70 Fragen kommt schliesslich die Auswertung. Der Schnitt der Journalisten liegt bei 90 von 100 Punkten. Wir sind zufrieden und neugierig auf das Ergebnis der sechsten Klasse aus Birr AG. Die Schüler kämpften wacker und trotzdem war ein Unterschied zu erkennen. Obwohl nicht alle anwesenden Journalisten «Digital Natives» waren, gab es einen deutlichen Sieg. Die Klasse hatte einen Schnitt von 68 Punkten.
Es gibt also bei den Jugendlichen noch die eine oder andere Wissenslücke. Der Test, der die Pädagogische Hochschule Schwyz in Zusammenarbeit mit Pro Juventute und der Stiftung Google.org erstellt hat, soll dabei helfen, sie zu schliessen. Entwickler Laurent Sédano ist überzeugt: «Die Lehrer brauchen Unterstützung».