Noch gibt es den neuen Hochgeschwindigkeitszug nur als begehbares Holzmodell. Ende 2019 wollen die SBB ihre Fahrgäste aber mit dem Giruno schneller und komfortabler durch den neuen Gotthard-Basistunnel in den Süden befördern. Blick.ch war bei der Präsentation dabei und zeigt, was die Reisenden in Zukunft erwartet.
Ein besonderes Augenmerk bei der Planung des neuen Zugs wurde auf die Kundenfreundlichkeit gelegt, erklärt Thomas Ahlburg, CEO beim Hersteller Stadler Rail vom Schweizer Besitzer Peter Spuhler. Ein Beispiel dafür sei die neue Belegungsanzeige. «So erkennt man klar, wo im Zug noch freie Plätze sind und wo der Wagen voll ist», sagt Ahlburg.
«Der Zug wird neue Massstäbe setzen»
Im neuen Intercity-Zug werden leere Akkus und schlechter Handy-Empfang der Vergangenheit angehören. Jede Komposition wird nämlich mit mehreren Steckdosen für jeden Sitzplatz und 3G/4G-Verstärkern ausgestattet sein.
Stolz zeigt sich Ahlburg auch über die Neuerungen im Bereich Sitzkomfort. «Hier wird der Zug neue Massstäbe setzen. Dafür haben wir lange mit der SBB diskutiert, wie gute Sitze aussehen können.» Ahlburg scheut für sein neues Produkt auch den Vergleich mit Nobelkarossen nicht. Dieses sei – trotz Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern – extrem leise. «Selbst Luxusfahrzeuge sind innen drin wesentlich lauter als dieser Zug.»
Mehr Stauraum für Gepäck
Weil der Giruno für lange Strecken konzipiert wurde, ist er auch mit mehr Toiletten ausgestattet. Auf die über 800 Sitzplätze kommen elf geschlechtergetrennte WCs – für Männer gibts zusätzlich noch ein Pissoir.
Zu den weiteren Neuheiten gehören spezielle Business-, Familien- und Ruhezonen sowie verstellbare, hindernisfreie Zugänge zu den Waggons und mehr Stauraum für Gepäck.
Kantonswappen für die Bahn-Nostalgiker
Ein spezielles Detail haben die SBB für Bahn-Nostalgiker bereit. «Wir nehmen eine alte Tradition wieder auf», sagt SBB-Projektleiter Daniel Novak. «Die Züge werden wieder – wie früher üblich – mit verschiedenen Kantonswappen versehen und auch entsprechend getauft.»
Mit dem Bau des neuen Rollmaterials wird bei Stadler Rail ab dem kommenden Jahr begonnen. Wie die SBB mitteilen, haben im Vorfeld über 200 Personen Vorschläge zur Verbesserung des neuen Zuges gemacht. (cat)