BLICK am Hass-Duell FCZ – FCB
Die Chaoten rissen sich nur während des Spiels zusammen

Ein paar Pyros und ein paar Mittelfinger: Der Match FCZ – FCB verlief ruhig. Dafür kam es tags zuvor in Zürich zu Auseinandersetzungen unter Fussballfans. Und auch nach dem Match versuchten die Basler zu randalieren.
Publiziert: 27.08.2018 um 08:58 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2018 um 09:41 Uhr
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Vor dem Spiel: Polizei ist in Vollmontur anwesend, die einzelnen Beamten sind jedoch gelangweilt und arbeitslos.
Foto: Céline Trachsel
Céline Trachsel

Vor dem Letzigrund standen am Sonntagnachmittag schon ein halbes Dutzend Kastenwagen und ein Wasserwerfer bereit. Dennoch war die Stimmung aufgelockert: Die Fans sassen relaxed in den Gartenbeizen oder schlenderten unbeschwert zu den Eingängen.

Auch BLICK begab sich in die Südkurve. Beim Einlass wurde nicht einmal die Tasche kontrolliert. Auf den Treppenstufen stand ein völlig gemischtes Publikum: vom sechsjährigen Mädchen bis zum 60-jährigen Vollblutfan. Manche Teenies waren gar noch so jung, dass sie ihre Mütter dabeihatten.

Hin und wieder zeigen sie den Mittelfinger

«Wer nöd gumpet, isch kein Zürcher», sangen die Fans auf den Stehplätzen und klatschten, angeleitet von zwei Typen mit Megafon. Ganz vorne am Geländer drängen sich die jungen, kräftig gebauten Typen mit teilweise rasierten Schädeln. Hin und wieder zeigen sie der FCB-Fankurve ihre Mittelfinger.

Als in der 39. Minute das Goal für die Basler fällt, zündet die Muttenzerkurve Pyros. Dasselbe in der Südkurve, als der FCZ in der 77. Minute den Ausgleichstreffer schiesst. Das wars dann mit den Treffern. Und auch die Stimmung war weder besonders euphorisch noch besonders im Keller.

Stunk suchten nur die Basler

Nach dem Spiel schlenderten die FCZ-Fans in der wärmenden Abendsonne gemütlich zu den ÖV-Stationen. Deutlich weniger friedlich verhielten sich die Basler Fans. «Als der Fanmarsch von den Baslern am Bahnhof Altstetten ankam, rannten 15 bis 20 Vermummte mit FCB-Sturmhauben auf Passanten los und wollten sie attackieren», berichtet ein Fotograf von BRK News. Sofort setzte die Polizei Gummischrot ein.

«Bald darauf fuhr der Extrazug los, doch nach 100 Metern zog wohl jemand die Notbremse. Ein paar FCB-Fans stiegen aus, doch die Polizei drängte sie mit Gummischrot und Tränengas zurück.» Die FCBler verbarrikadierten sich im Zug, der nach rund 20 Minuten schliesslich zurück nach Basel fuhr.

Tags zuvor zwei Prügeleien in Zürich

Tags zuvor war es auch in Zürich in Fussball-Fankreisen zu zwei Zwischenfällen gekommen. In der Nacht auf Samstag prügelten sich mehrere Personen mitten im Niederdorf. Ein Mann blieb schwer verletzt liegen, ein zweiter flüchtete zur Rudolf-Brun-Brücke, wurde dort aber von seinen Gegnern eingeholt und erneut angegriffen.

Eine Patrouille der Stadtpolizei Zürich bemerkte das Geschehen und verfolgte die Tätergruppe zurück ins Niederdorf. Dort verhaftete sie einen 24-Jährigen, doch dabei wurden die Polizisten von mehreren Personen, die teilweise FCZ-Fanbekleidung trugen, mit Gegenständen beworfen.

Am Samstagnachmittag kam es zu einem ganz ähnlichen Zwischenfall in der Zürcher Langstrassen-Unterführung. Als die Zürcher Stadtpolizei zu einer Massenschlägerei zwischen zwei Gruppen ausrückte, wurde sie angegriffen. Aufgrund der Bekleidung konnten die Gruppen laut Polizei dem Fussball-Fanlager zugeordnet werden. Beim Vorfall wurde eine Polizistin sowie ein Teilnehmer der Massenschlägerei verletzt.

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