So wird das Wetter heute
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Wind und Böen:So wird das Wetter heute

Bis zu 140 km/h
Orkanartige Winde in den Voralpen

Sturmtief Frank hat am Samstagmorgen auf den Gipfeln der Voralpen für orkanartige Böen mit Windstärken von bis zu 136 Kilometer pro Stunde gesorgt. Aber auch in der Nordwestschweiz stürmte es.
Publiziert: 06.12.2021 um 06:54 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2021 um 11:25 Uhr
Auf dem Säntis gab es Orkan-Böen von bis zu 140 km/h. (Archivbild)
Foto: GIAN EHRENZELLER

So wurde zu Beispiel in Rünenberg BL ein Windstärken-Höchstwert von 94 km/h gemessen, wie SRF Meteo am Samstag mitteilte. In Welschenrohr SO gab es Böen mit Geschwindigkeiten von 92 km/h. Auf dem Säntis und dem Pilatus blies der Wind in Orkanstärke. Dort wurden Orkanböen mit Spitzen von 140 km/h bzw. 139 km/h gemessen.

Mehrere Luftseilbahnen mussten wegen der starken Winde den Betrieb einstellen. So konnte die Schilthornbahn zwischen Mürren BE und Schilthorn nicht fahren und auch die Luftseilbahn Titlis zwischen Trübsee-Stand NW und Titlis stand still. Am Nachmittag flaute der Sturm langsam ab.

Gleichzeitig brachte Frank regional sehr unterschiedliche Temperaturen: Um 14 Uhr zeigte das Thermometer in Basel 9,8 Grad, am Flughafen Kloten waren es gleichzeitig 7,3 Grad, in Glarus 1,2 Grad und in Visp 0,8 Grad, wie SRF Meteo weiter schrieb. In Adelboden, auf 1320 Metern über Meer betrug die Temperatur am frühen Samstagnachmittag 3,7 Grad, nachdem es am späten Vormittag sogar mehr als 5 Grad waren.

Entsprechend war die Verteilung von Regen und Schnee auch sehr unterschiedlich. In der Nordwestschweiz und in weiten Teilen des Mittellandes ging der Schneefall schon am Morgen in der Früh rasch in ergiebigen Regen über.

Spannend war der Niederschlagsverlauf in den Voralpen- und nördlichen Alpentälern. Im westlichen Berner Oberland lag die Schneefallgrenze zeitweise bei knapp 2000 Metern. In den östlichen Tälern regnete es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt teils wie aus Kübeln. In Glarus fielen 25 Millimeter Niederschlag in 12 Stunden, es gab aber nur 1 Zentimeter Neuschnee, gleichzeitig schmolz aber die bestehende Schneedecke nur minimal.

Der Grund für den Regen bei tiefen Temperaturen war laut SRF Meteo eine sehr milde Luftschicht in mittleren Höhen. Die Folge war aber auch vereisender Regen primär in den Tälern, teilweise auch im Mittelland.

Im Wallis schneite es auch bis in die Tallagen. In Sitten seien zehn Zentimeter Neuschnee gemessen worden, in Visp sogar 18. Entsprechend erhöhte das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) die Lawinengefahr im westlichen Wallis bei Monthey-Val d'Illiez, Emosson und Génepi auf die zweithöchste Gefahrenstufe «gross».

Oberhalb von rund 2400 Meter über Meer seien auch spontane Lawinen zu erwarten, vor allem an West-, Nord- und Osthängen. Unterhalb von rund 1800 Meter seien durch Neu- und Triebschnee über der Altschneedecke mittlere Nass- und Gleitschneelawinen möglich. Die Gefahrenstufe in weiten Teilen der Alpen wird mit der dritthöchsten Stufe «erheblich» angegeben.

(SDA)

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