Beim «wohl grössten Citizien-Science-Projekt in der Schweiz» habe sich gezeigt, dass naturnähere Gärten mehr Vogelarten einen Lebensraum bieten, als Gärten mit Einheitsrasen und exotischen Pflanzen, teilte der Schweizer Vogelschutz (Birdlife Schweiz) am Dienstag mit.
Zwischen dem 5. und 9. Mai haben über 4500 Personen, Familien und Schulklassen eine Stunde lang die Vögel rund ums Haus gezählt und insgesamt 136'242 Sichtungen gemeldet. Dabei stiessen sie in naturnahen Gärten auf durchschnittlich 11,4 Vogelarten, während es in in den künstlicheren nur deren 7,2 Arten waren.
Entsprechend hätten eigentlich typische Vogelarten des Siedlungsraums nur in einem kleinen Teil der Gärten ausgemacht werden können, schreibt Birdlife Schweiz. So wurde etwa der Grünfink nur in 17 Prozent der Gärten gesichtet, der Girlitz in 10 Prozent, der Stieglitz in 19 Prozent oder die Mehlschwalbe in 20 Prozent.
Trotzdem habe sich gezeigt, dass im Siedlungsraum inzwischen mehr Vögel vorkämen als in der ausgeräumten Agrarlandschaft. Auf diesen grossen Flächen sei «kaum mehr Vogelgesang zu hören».
Am weitesten verbreitet war in diesem Jahr der Haussperling, der auf 76 Prozent aller Flächen erspäht wurde. Es folgen Amsel und Rabenkrähe mit je 74 Prozent, Kohlmeise (69 Prozent) und Elster (62 Prozent). In absoluten Zahlen ist mit 26'474 gesichteten Exemplaren ebenfalls der Hausspatz die häufigste Gartenvogelart. Es folgen die Rabenkrähe (11'140) und der Mauersegler (9559).
Besonders stark abgenommen haben die Beobachtungszahlen seit 2014 bei der Amsel. Früher wurde sie in neun von zehn Gärten gesichtet, 2021 war dies noch in 74 Prozent der Gärten der Fall. Weniger häufig gesehen werden auch der Grünfink, die Kohl- und Blaumeise oder der Buchfink. Die Zahlen seien jedoch nicht repräsentativ, betont Birdlife Schweiz.
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(SDA)