Bildung
Getrennte Schulsysteme befeuern soziale Ungleichheiten

Getrennte Schulsysteme oder integrierte - was ist besser für Schülerinnen und Schüler? Zwei Genfer Forscher sind dieser Frage nachgegangen und stellen fest: Getrennte Schulsysteme verbessern nicht die Schulleistung, reduzieren aber die Chancengleichheit.
Publiziert: 11.04.2017 um 12:08 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:36 Uhr
Die frühe Trennung auf verschiedene Schultypen bereits auf der Sekundarstufe I führt nicht zu besseren Leistungen, wie der Vergleich von PISA-Daten zeigt. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Die Organisation der Schulen auf Sekundarstufe I gibt zu reden: Sollten Schülerinnen und Schüler früh auf verschiedene Schultypen aufgeteilt werden, um ihnen je nach ihren Voraussetzungen das bestmögliche Lernen zu ermöglichen, oder hindert das insbesondere Kinder aus sozioökonomisch schwachen Verhältnissen daran, einen hohen Bildungsabschluss zu erreichen?

Dieser Frage sind Georges Felouzis und Samuel Charmillot von der Universität Genf in einem Beitrag der Reihe «Social Change in Switzerland» nachgegangen. Dafür haben sie fünfzehn kantonale Bildungssysteme auf Grundlage der Daten der PISA-Studie aus den Jahren 2003 und 2012 verglichen.

Ihr Ergebnis: Die besten Resultate erzielen diejenigen Kantone, die auf der Sekundarstufe I ein integriertes Schulsystem haben. Hingegen schneiden die Systeme schlechter ab, die auf eine frühe Trennung nach Schultypen setzen. In letzteren Kantonen sind die Leistungen in Mathematik am Ende der obligatorischen Schulzeit demnach unter dem nationalen Durchschnitt.

Ausserdem sorge das integrierte System für mehr Chancengerechtigkeit und bessere Bildungsperspektiven für Kinder mit sozioökonomisch schwachem Hintergrund, so die beiden Autoren. Das zeigte der Vergleich der sozioökonomischen Profile der besten Schülerinnen und Schüler vor und nach den verschiedenen kantonalen Reformen. Von 2003 bis 2012 nahm demnach der Anteil der guten Schülerinnen und Schüler aus einfachen Verhältnissen in jenen Kantonen ab, die sich für ein getrenntes Schulsystem entschieden haben.

Die Reihe «Social Change Switzerland» wird vom Schweizer Kompetenzzentrum Sozialwissenschaften FORS, der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Lausanne, sowie dem Nationalen Forschungsschwerpunkt LIVES herausgegeben und dokumentiert laufend die gesellschaftlichen Entwicklungen in der Schweiz.

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Fehler gefunden? Jetzt melden