«Für uns sind diese Verträge wichtig», sagt Bulcke im «NZZ»-Interview zu den Bilateralen, «sie schaffen sichere Rahmenbedingungen». Nestlé sei bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative auf eine Lösung angewiesen: Am Hauptsitz in Vevey sind laut Bulcke Mitarbeiter mit rund hundert verschiedenen Nationalitäten im Einsatz.
«Wir haben Forscher aus vielen Ländern, die wollen wir nicht verlieren. Sollte es schwierig werden, Spezialisten ins Land zu holen, müssten wir dorthin gehen, wo diese Flexibilität noch besteht, das ist doch logisch.»
Auf die Frage, ob er Verständnis habe für die Aussage, es gebe zu viele Ausländer in der Schweiz, antwortet der belgische CEO: «Was heisst zu viel?» Wenn man sehe, wie erfolgreich die Schweiz sei, «wie gering die Arbeitslosigkeit und wie gut die hier arbeitenden Ausländer integriert sind, ist es dann zu viel?»
Trotz des Lobs gibt sich Bulcke besorgt über Entwicklungen in den letzten Jahren. Es habe wiederholt Vorstösse gegeben, welche die Stärke und Rechtssicherheit der Schweiz bedroht hätten.
Die Abzocker-Initiative etwa bezeichnet er als «Populismus». In diesem Fall habe sich eine kurzfristige, nicht sehr weise Sicht durchgesetzt. Mit anderen Volksentscheiden hingegen - dem Nein zur 1:12-Initiative und dem Nein zur sechsten Ferienwoche - scheine es, «als kehre die Weisheit zurück».