Die Bedrohung durch Radioaktivität sei heute gegenwärtiger als auch schon, sagte Babs-Direktor Benno Bühlmann gegenüber der Sendung «HeuteMorgen» von Radio SRF. Grund dafür sei vor allem der Terrorismus. Zum Beispiel könnten «schmutzige» Bomben bei ihrer Explosion die ganze Umgebung radioaktiv verseuchen. Auf solche Ereignisse wolle der Bund vorbereitet sein.
Zwar könne die Schweiz bei einem atomaren Notfall Roboter aus Deutschland ausleihen. Doch eine genaue Analyse der Vereinbarung zwischen den Einsatzorganisationen der Schweiz und deutschen Partnerstellen habe gezeigt, dass es viel zu lange dauert, bis diese in der Schweiz verfügbar wären, sagte Kurt Münger, Kommunikationschef beim Babs.
Deshalb will der Bund nun eigene Roboter anschaffen. Konkret hat er den Kauf von drei unterschiedlich grossen Robotern öffentlich ausgeschrieben. Dadurch könnten sowohl kleine wie grosse Einsatzbedürfnisse bewältigt werden, erklärte der BABS-Sprecher.
Die sogenannten Fernlenkmanipulatoren seien fähig, die radioaktive Quelle zu messen, zu lokalisieren und in einem sicheren Behältnis zu bergen. Dadurch verfüge die Schweiz über Einsatzmittel, um eine solche Situation zu bewältigen, ohne dass Personen in die unmittelbare Nähe der Gefahrenherde gehen müssten.
Die Beschaffung der technisch anspruchsvollen Ausrüstung ist auf Ende November geplant. Danach folgen Schulungsmassnahmen für das Personal, organisatorische Aufgaben sowie logistische Vorkehrungen zum Beispiel für den Transport. Dies dauere einige Monate, sagte Münger. Betriebsbereit seien die Roboter im Jahr 2019.
Marktkenner schätzen die Kosten gemäss dem SRF-Bericht auf zirka eine Million Franken. Das konnte der BABS-Sprecher so nicht bestätigen. Die Ausschreibung laufe nach Verfahrensgrundsätzen der Welthandelsorganisation (WTO). Ein solches Verfahren sei für Ausschreibungen in der Höhe von mehr als 230'000 Franken vorgeschrieben.
Der Bund prüft derzeit auch den Einsatz von Drohnen. Sie sollen die Radioaktivität messen, sollte in der Schweiz plötzlich eine grosse Fläche verseucht sein. Die Anschaffung von Drohnen sei aber noch nicht ausgeschrieben, betonte Münger. Dazu führe das Babs noch technische sowie kommerzielle Vorabklärungen.