Biontech-Impfstoff braucht keine Superkühlung mehr
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Einsatz in Schweizer Praxen:Biontech-Impfstoff braucht keine Superkühlung mehr

Einsatz in Schweizer Praxen möglich
Biontech-Impfstoff braucht keine Superkühlung mehr

Es war das grosse Manko vom Impfstoff von Pfizer/Biontech: Die richtige Kühlung. Doch nun vermeldet Swissmedic, dass es keine Spezial-Lagerung braucht. Damit kann der Impfstoff breiter eingesetzt werden.
Publiziert: 30.03.2021 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2021 um 12:07 Uhr
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Dank einfacherer Handhabung kann der Impfstoff von Pfizer/Biontech auch ausserhalb von Impfzentren verabreicht werden.
Foto: Getty Images

Der Covid-19-Impfstoff von Pfizer/Biontech muss ab sofort nicht mehr dauerhaft in Spezialgefrierschränken gelagert werden. Die Qualität ist bis zu zwei Wochen lang auch bei Temperaturen zwischen minus 25 und minus 15 Grad gewährleistet.

Dies belegten neu eingereichte und von Swissmedic überprüfte Stabilitätsdaten, teilte die Heilmittelbehörde am Dienstag mit. Dank der einfacheren Handhabung könne der Impfstoff auch ausserhalb von Impfzentren verabreicht werden: in Gesundheitszentren, Arztpraxen oder Apotheken.

Die grössere Flexibilität bei der Verteilung, Lagerung und Verabreichung des Impfstoffs könne dazu beitragen, die Impfgeschwindigkeit in der Schweiz zu erhöhen. Swissmedic folgt damit der EU respektive einer am letzten Freitag getroffenen Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA.

So können neue Impfstellen geschaffen werden

Mit der Genehmigung des Gesuchs zur Qualitätsänderung und der Anpassung der Arzneimittelinformation können die Durchstechflaschen neu bis zwei Wochen bei minus 25 bis minus 15 Grad Celsius transportiert und gelagert werden und nicht nur - wie bis anhin - bei Tiefsttemperaturen zwischen minus 90 und minus 60 Grad Celsius. Die Langzeitlagerung - bis zu sechs Monate - muss weiterhin bei Tiefsttemperaturen erfolgen.

«Mit den neuen Lagerbedingungen kann der Impfstoff einfacher verteilt werden», wird der stellvertretende Swissmedic-Direktor Philippe Girard in der Mitteilung zitiert. «Diese Erweiterung der Zulassung kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt, um mehr Menschen impfen zu können. Zudem schaffen wir die Möglichkeit von neuen Impfstellen, weil die Kühlung nicht mehr mit Tiefsttemperaturen erfolgen muss.»

Einfach den ungeöffneten Impfstoff auftauen

Bisher wurde empfohlen, bereits verdünnten Impfstoff nicht zwischen Einrichtungen zu transportieren. Ab sofort könnten vorbereitete Impfdosen bereits in den Impfzentren für den Transport vorbereitet und vorsichtig zum Verabreichungsort transportiert werden, wenn sie sicher verpackt sind.

Vor der Verwendung kann der ungeöffnete Impfstoff aufgetaut weiterhin bis zu fünf Tage bei 2 bis 8 Grad Celsius aufbewahrt werden. Verdünnter Impfstoff ist maximal sechs Stunden bei 2 bis 30 Grad Celsius haltbar. (SDA)


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