Bessere Überwachung
Schweiz schafft zentrale Plattform für Corona-Varianten

Neu führt eine Plattform alle in der Schweiz erhobenen Coronavirus-Gensequenzen zusammen. Ziel ist es, die Überwachung der Virusvarianten und die internationale Forschung zu unterstützen.
Publiziert: 13.10.2021 um 11:37 Uhr
Ein Labormitarbeiter bereitet Sars-CoV-2-Proben zur Genomsequenzierung vor: Allein im August wurden schweizweit mehr als 5600 Sequenzen analysiert.
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

Die aus Sequenzierungen gewonnenen Daten seien nur aussagekräftig, wenn sie so rasch als möglich koordiniert und standardisiert vernetzt würden, teilte das Schweizer Institut für Bioinformatik (SIB) am Mittwoch mit. Die Infrastruktur mit dem Namen Swiss Pathogen Surveillance Platform (SPSP) soll dies, nahezu in Echtzeit, garantieren. Auf der Plattform werden die ermittelten Coronavirus-Sequenzen unter anderem mit dem Datum und Ort des PCR-Tests sowie Geschlecht und Alter der getesteten Person gekoppelt.

Dreimal pro Woche sendet die Plattform die Sars-CoV-2-Informationen an das Bundesamt für Gesundheit (BAG). In Kombination mit anderen Informationen wie Hospitalisierungen und Symptome liesse sich etwa das Profil einer neu auftretenden Mutation bestimmen, hiess es in der Mitteilung.

Die bisher eingegangenen Sequenzen stammten aus fast allen Kantonen. «Das bedeutet, dass neue Varianten kaum eine Chance haben, unentdeckt zu bleiben», sagte SPSP-Verantwortliche Aitana Lebrand vom SIB.

Die anonymisierten Genomsequenzen speisen zudem internationale Datenbanken, um die Forschungsgemeinschaft weltweit in ihrer Arbeit zu unterstützen. Solche öffentlich zugänglichen Datenbanken helfen Forschenden etwa, die Pathogenität verschiedenster Virusvarianten zu bestimmen oder Impfstoffe und Behandlungen zu entwickeln.

Vor der Corona-Pandemie zielte die Schweizer Plattform darauf ab, multiresistente Bakterienstämme zu überwachen.

(SDA)

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