Die Bevölkerungsgruppe ohne Religionszugehörigkeit war 2021 mit 32 Prozent fast so gross wie die Gruppe der römisch-katholischen mit 33 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Darauf folgte die Gruppe der evangelisch-reformierten mit 21 Prozent.
Der Anteil der Menschen ohne Religion in der Schweiz ist seit den 1970er Jahren stetig angestiegen. Im Jahr 2000 gaben etwa elf Prozent der Schweizer Bevölkerung an, keine Religion zu haben. Im europäischen Vergleich ist die Zahl von einem Drittel laut BFS jedoch nicht besonders hoch. In Frankreich etwa liegt der Anteil religionsloser Menschen bei über der Hälfte.
Menschen ohne Religionszugehörigkeit in der Schweiz sind laut BFS tendenziell jung, gebildet und leben in der Stadt. Sie wohnen zudem vermehrt in der Westschweiz. In den Kantonen Basel-Stadt und Neuenburg gaben mehr als die Hälfte an, religionslos zu sein.
Spirituelle Praktiken nicht ausgeschlossen
Einige dieser Menschen seien aus ihrer Religionsgemeinschaft ausgetreten, während andere gar nie einer Religion angehört hätten, so das BFS. Jedoch übten auch Menschen ohne bestimmte Glaubensformen spirituelle oder religiöse Praktiken aus. Fast ein Drittel dieser Gruppe habe sogar angegeben, eher oder sicher spirituell oder religiös zu sein.
Besonders beliebt bei Menschen ohne Religion sind gemäss BFS Praktiken, die auf Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung abzielen. Für die Studie wurden mindestens 200'000 in der Schweiz wohnhafte Menschen ab einem Alter von 15 Jahren befragt.
(SDA)