Die Bernerin Evi Allemann (44) will Bundesrätin werden. Das sagt sie in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. «Ich habe mir das reiflich überlegt und viele Gespräche geführt – in meinem persönlichen Umfeld, aber auch mit der Partei», sagt Allemann. Sie habe auch mit Flavia Wasserfallen (43) gesprochen, die nicht antreten will.
Einen bewussten Entscheid habe sie nicht gefällt, sagt Allemann weiter. «Das kam schleichend. Ich musste mehrmals darüber schlafen, und irgendwann spürte ich: Ich bin parat.»
Jüngste Kantonsparlamentarierin der Schweiz
Mit 44 Jahren kann Evi Allemann bereits auf mehr als zwei Jahrzehnte in der Politik zurückblicken. Die Sozialdemokratin ist eine feste Grösse in der bernischen Politik, sei es als umtriebige Parlamentarierin oder nun als Regierungsrätin.
Erstmals für Schlagzeilen sorgte Evi Allemann im April 1998 bei den bernischen Grossratswahlen. Mit 19 Jahren wurde sie zur jüngsten Kantonsparlamentarierin der Schweiz gewählt.
Im bernischen Grossen Rat engagierte sie sich vor allem in Jugend- und Bildungsfragen. Zudem gehörte sie der Justizikommission an. Das passte gut zum Jus-Studium an der Universität Bern, das sie 2003 abschloss.
Im gleichen Jahr wurde Allemann in den Nationalrat gewählt, dem sie bis 2018 angehörte. In der Öffentlichkeit wurde sie vor allem als Verkehrs- und Sicherheitspolitikerin wahrgenommen. Während ihrer Nationalratszeit war Evi Allemann unter anderem Präsidentin des VCS Schweiz und sass im Vorstand des Schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverbands.
Ihre Nationalratskarriere neigte sich 2018 dem Ende zu, wegen einer parteiinternen Amtszeitbeschränkung. Doch Allemann konnte ihre politische Karriere nahtlos fortsetzen: Sie wurde in den Berner Regierungsrat gewählt, als Nachfolgerin von Barbara Egger.
Als Regierungsrätin steht Allemann der Direktion für Inneres und Justiz vor. Sie wohnt in Bern und ist Mutter zweier Kinder im Alter von elf und sieben Jahren. (zis/SDA)
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