Bei einem Selbstunfall donnerte in der Nacht auf Sonntag eine Gruppe Jugendlicher mit ihrem Auto in Rüti bei Büren BE in ein parkiertes Auto – mitten im ruhigen Wohnquartier. Anwohnerin Diana Moser hörte kurz nach Mitternacht einen heftigen Knall. «Wir schreckten aus dem Bett hoch. Das Auto war viel zu schnell unterwegs, wir hörten nämlich schon den Motor heulen, als es angefahren kam.» Er habe die Kurve mit diesem Tempo einfach nicht erwischt. Im Quartier werde rumerzählt, dass der Fahrer keinen Ausweis hatte, alkoholisiert war und mehr als doppelt so schnell als die erlaubten 50 km/h gefahren sei. Moser: «Auch Drogen sollen im Auto gefunden worden sein.»
Die Kantonspolizei Bern bestätigt den Unfall, hält sich aber mit Informationen zu Drogen und Alkohol zurück. Polizeisprecherin Sarah Wahlen: «Die Unfallursache wird nun abgeklärt, weshalb wir keine genaueren Angaben zu den Umständen machen können.» Eine Person sei leicht verletzt worden und musste zur Kontrolle ins Spital.
Waldhaus-Partys mit unerwünschten Nebeneffekten
Wohin die Jugendlichen wollten, weiss Diana Moser ganz genau: «Sie wollten zu einer Party im Waldhaus – keine 500 Meter von uns entfernt.» Die Musik von der Party sei bis 4 Uhr morgens noch zu hören gewesen. Ihr Mann habe um 6 Uhr bei einem Spaziergang mit dem Hund immer noch Betrunkene rumtorkeln sehen und erspähte zahlreiche herumliegende Glasflaschen.
Jugendliche würden immer wieder Mal solche feuchtfröhlichen Partys in der Waldhütte veranstalten, so Moser. Sie habe jedesmal «ein schlechtes Gefühl im Bauch», wenn wieder ein Fest anstehe. Nach dem Feiern würden die Burschen und Mädchen nämlich mitten in der Nacht oder am morgen früh durchs Quartier laufen und dabei «lärme und liire». Der Autounfall brachte bei Moser nun endgültig das Fass zum überlaufen. Sie fordert: «Die Burgergemeinde soll besser prüfen, wem sie die Waldhütte vermietet und kontrollieren gehen. Ein 60. Geburtstag ist immer noch etwas anderes als eine Suff-Party von Jungen.»
Bald eine Alterslimite, um Waldhütte zu mieten?
Beatrice Vonaesch, die Verwalterin des Waldhauses der Burgergemeinde Rüti, nimmt gegenüber BLICK Stellung. Der Mieter, ein 18-Jähriger, sei vertrauenswürdig gewesen und habe sich am Sonntag auch gut um die Aufräumarbeiten gekümmert. Selbst seine Eltern waren bei der Abgabe dabei und alle zeigten sich sehr betroffen über den Autounfall. «Aber was können sie oder die Burgergemeinde dafür?»
Glasflaschen würden bei der Abnahme keine mehr herumliegen, sagt Vonaesch. «Wer die Hütte mietet, muss sie aufräumen und ich nehme das ab.» Es komme manchmal aber auch vor, dass Fremde mitten in der Nacht die Feuerstelle vor dem Waldhaus ausuchen und dort trinken. Darüber habe die Burgergemeinde keine Kontrolle.
Vonaesch macht sich nach dem Vorfall jedoch viele Gedanken zur Vermietung. «Vielleicht müssen wir eine Alterslimite von 22 oder sogar 25 Jahren einführen. In Büren wird die Waldhütte zum Beispiel nur noch an Leute ab 30 vermietet. Aber das finde ich auch schade für die Jungen.»