VBS muss sich erklären
Hat die Armee jahrelang zuviel für Militärpferde bezahlt?

Pferdepensionen sind teuer. Doch das scheint das VBS nicht zu stören: Es brachte seine 65 Militärpferde 20 Jahre am selben Ort unter, ohne die Preise von anderen Höfen zu vergleichen.
Publiziert: 29.11.2015 um 17:08 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2018 um 18:43 Uhr
Im Nationalen Pferdezentrum in Bern sind 250 Pferde untergebracht, darunter rund 65 Militärpferde der Schweizer Armee.
Foto: npz.ch

Früher war das Nationale Pferdezentrum Bern (NPZB) ein Staatsbetrieb, wurde aber 1996 privatisiert. Unsere Pferde der Schweizer Armee sind, wohl aus Gewohnheit, nach wie vor dort untergebracht – und dies seit bald 20 Jahren ohne öffentliche Ausschreibung. Dafür wird jetzt das VBS gerügt, schreibt die Sonntagszeitung. Denn ohne andere Offerten könne man nicht vergleichen, ob die Pferde auf einem anderen Hof hätten billiger untergebracht werden können.

Das Nationale Pferdezentrum beim Wankdorf wirbt auf seiner Webseite mit den Militärpferden.
Foto: npz.ch

«Das ist beschaffungsrechtlich sehr unschön», sagt Urs Matti von der Beschaffungsprüfung der Edgenössischen Finanzkontrolle (EFK). In einem Bericht rügt er das Vorgehen der Armasuisse, die im Auftrag des VBS den Auftrag für die Unterbringung der rund 65 Militärpferde vergab.

Die Armasuisse begründete die freihändige Ausschreibung damit, dass es keine andere Institution für den Auftrag gebe.

Die Anlage des NPZB ist riesig und umfasst hunderte Stallungen in denkmalgeschützten Gebäuden, unzählige Paddocks, diverse Reithallen, Reitplätze und Reitbahnen, einen Naturspringgarten, eine bedeutende Geschirr- und Wagensammlung, Schulungsräume und vieles mehr.
Foto: npz.ch

Allerdings konnte sie der EFK keine Analyse vorlegen, die den Markt überprüft hätte. Kurz: Es suchte schlicht niemand nach einem anderen, allenfalls günstigeren Pferdestall.

Das VBS habe den Bericht zur Kenntnis genommen und verspricht, den Auftrag künftig auszuschreiben. (ct)

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