Sie ist eine zierliche junge Frau – 1,57 m klein, schlank, fast dünn. Die perfekten Voraussetzungen, um eine der besten Kletterinnen der Welt zu werden. Als 18-Jährige wurde Sasha DiGiulian 2011 Weltmeisterin. Heute sind nicht mehr die Wettkämpfe die grosse Leidenschaft der New Yorkerin, sondern das Freeclimbing in den berühmtesten Bergen.

In den USA wird DiGiulian (22) derzeit für ihren neuesten «Rekord» gefeiert. Tatort war die berühmt-berüchtigte Eigernordwand im Berner Oberland. DiGiulian hat vergangenes Wochenende als erste Frau ohne Hilfsmittel die «Magic Mushroom»-Route am Eiger durchklettert, zusammen mit Landsmann Carlo Traversi (27). In den sozialen Medien hat sie ihr Unterfangen minutiös dokumentiert: Snapchat, Twitter, Instagram, Facebook. DiGiulian hat ihre Eindrücke und Bilder überall gepostet.

Sofort Stargast bei CBS

So zum Beispiel letzten Mittwoch per Twitter: «Kann mir bitte eine Drohne eine Pizza in die Eigernordwand schicken?» Es folgt das Kuss-Emoji.

Der Eiger. Die Aktion von DiGiulian zeigt: Dieser Berg hat einen Ruf, nicht nur hier bei uns, auch in den USA. Die Kletterin war bereits gestern – kaum in New York angekommen – Stargast in der Morgenshow des TV-Senders CBS. Der andere Gast war Ex-Vizepräsident Dick Cheney (74). In dieser Liga spielt DiGiulian nun.

Ob der Begriff «Todeswand» denn gerechtfertigt sei, wurde sie gefragt. Die Antwort ist ebenso direkt wie die Kletterroute: «Sie hat mich jedenfalls nicht getötet.»