Unterkünfte überbelegt
Jetzt will auch Bern Zelte für Asylbewerber

Weil die 27 Asylunterkünfte im Kanton überfüllt sind, gibt nun auch der Berner Regierungsrat grünes Licht für die Unterbringung von Asylsuchenden in Zelten.
Publiziert: 13.08.2015 um 13:44 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:24 Uhr

Die Unterbringung von Asylsuchenden in Armeezelten macht Schule. Nachdem im Kanton Aargau vor einigen Wochen die ersten Asylbewerber in Zelte einzogen, hat nun auch der Berner Regierungsrat beschlossen, aus Platzmangel auf Zelte als Unterbringungsmöglichkeit zurückzugreifen.

Auch  Ferien-, Sport- und Pfadiheime sowie im absoluten Notfall Jugendherbergen und Hotels sollen zu Asylunterkünften umfunktioniert werden, sollte der Platz in den herkömmlichen Unterkünften nicht mehr reichen. Das teilt die Behörde heute mit.

Für die Finanzierung der «alternativen Unterbringungslösungen» hat der Regierungsrat einen zusätzlichen Kredit von einer Million Franken gesprochen.

Die 27 Unterkünfte sind überbelegt

Aktuell sei der Kanton mit 125 Personen pro Woche konfrontiert, die untergebracht werden müssten, heisst es in der Medienmitteilung. Die 27 Kollektivunterkünfte seien überbelegt.

Alternative Unterbringungsmöglichkeiten müssten möglichst rasch verfügbar sein – zudem sollen sie möglichst wenig kosten. Der Aufbau von Zelten auf dem Grund der bestehenden Unterkünfte und die Miete von Heimen biete sich folglich an. Schliesslich hat der Kanton Aargau die Armeezelte nach einem Gesuch auf Kostenerlass gratis vom Bund erhalten. 150 Zelte hat das Verteidigungsdepartement nun noch auf Lager.

Erst wenn die Plätze auch nach Ausschöpfen dieser Möglichkeiten noch immer nicht ausreichen, müsste die Übernachtungen in Jugendherbergen und Hotels erwogen werden, so der Regierungsrat.

Angesichts der gestiegenen Anzahl Asylsuchender hat der Kanton Bern erst vor kurzem fünf Gemeinden zur Umnutzung ihrer Zivilschutzanlagen aufgefordert. Ende Juli schickte der Kanton den betroffenen Behörden entsprechende Verfügungen. Auf eine dringende Bitte des Regierungsrats waren sie zuvor nicht eingegangen, weshalb die Gemeinden nun dazu gezwungen werden sollen. (lha)

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