Am Donnerstag kommt es seit 7 Uhr in der Stadt Bern zu Einschränkungen im Tramverkehr. Wie Leserreporter melden, ist ein Tram am Kornhausplatz entgleist. Der Unfallort wurde weiträumig abgesperrt, wie auf Bildern zu sehen ist. Eine Stromleitung, ein Abfalleimer, Bänke und Verkehrsschilder sowie ein Billettautomat wurden vom Tram mitgerissen.
Eine Leserreporterin zu Blick: «Das Tram ist über den ganzen Kornhausplatz geschlittert. Die Spuren waren am Boden gut sichtbar.» Ein grosses Polizei- und Feuerwehraufgebot sei vor Ort. «In der Stadt geht nichts mehr», ergänzt sie. Im Bereich des Chindlifresserbrunnens war das Tram schliesslich zum Stehen gekommen.
Mehrere Tramlinien betroffen
Mediensprecherin Sarah Wahlen von der Kantonspolizei Bern bestätigt auf Anfrage einen Einsatz. Mehrere Personen seien leicht verletzt worden, schwer verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die Verletzten waren eine Passagierin, der Tramfahrer und ein Passant. Passant und Tramfahrer wurden zur Kontrolle ins Spital gebracht, die Passagierin wurde vor Ort von der Sanität behandelt.
«Ein medizinisches Problem des Tramführers kann nicht ausgeschlossen werden», hiess es am Mittag in einer Mitteilung der Kapo. Bernmobil meldet auf seiner Website Einschränkungen für die Linien 6, 7, 8, 9 und 10.
Sust leitet Untersuchung ein
Der Kornhausplatz ist ein wichtiger Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs in der Berner Innenstadt. Der Verkehr war wegen der aufwendigen Bergungsarbeiten stundenlang stark beeinträchtigt. Pendlerinnen und Pendler mussten sich in Geduld üben.
«Es gibt keine grösseren Schäden an der Infrastruktur. Wir sind optimistisch, dass wir nach Räumung der Unfallstelle den Betrieb wieder normal bestreiten können», so Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer zu Blick. Am Nachmittag war das Tram wieder auf den Schienen, wie ein Leserreporter berichtete. Bis 15 Uhr müssen Fahrgäste mit Verspätungen und Ausfällen rechnen.
Im Einsatz standen neben der Kantonspolizei Bern mit Spezialdiensten die Berufsfeuerwehr sowie zwei Ambulanzteams von Schutz und Rettung Bern und Mitarbeitende verschiedener Abteilungen von Bernmobil. Der Unfall wird in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) untersucht.