Ein angetrunkener Mann (22) baut Anfang April einen Selbstunfall im Kanton Bern. Um seinen Unfall zu vertuschen, trank so viel Alkohol, dass die Polizei seinen Pegel nicht mehr messen konnte.
Rückblende: Anfang April auf den verschneiten Strassen des Kantons Bern. Ein junger angetrunkener Mann sitzt im Auto und fährt durch Mühleturnen nahe Thun BE. Der Mann fährt für die Verhältnisse zu schnell, verliert die Kontrolle über sein Auto, wie «20 Minuten» unter Berufung auf den Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland berichtet.
Ein Liter Schnaps in 1,5 Stunden
Der Mann kracht zuerst in einen Stein, fährt dann über ein Gartenbeet, knallt in eine Hausfassade, steigt aus, läuft davon. Den verursachten Schaden ignoriert er.
Zu Hause angekommen, greift er zur Vertuschung seines Alkoholpegels zu einer ungewöhnlichen Massnahme: Innert eineinhalb Stunden trinkt er einen ganzen Liter Becherovka, einen Schnaps mit einem Alkoholgehalt von 38 Prozent. Eine Alkoholmessung durch die Polizei? Unmöglich.
Mit diesem Verhalten, in der Fachsprache auch «Nachtrunk» genannt, kann der Unfallverursacher später behaupten, er habe erst nach dem Unfall getrunken. Zudem soll eine Messung des Alkohols durch die Polizei verunmöglicht werden.
4,5 Promille – oder mehr?
Dabei brachte sich der Mann in Lebensgefahr, wie Ruth Rihs von der Stiftung Berner Gesundheit zu «20 Minuten» sagt. Der Mann riskierte damit akute Herzfunktionsstörungen, Atemstillstand, Bewusstlosigkeit und Erbrechen, was in Kombination letztendlich seinen Tod herbeiführen könne. Laut Rihs dürfte der Mann zwischen 4,5 und 5 Promille intus gehabt haben.
Die Polizei durchschaut das Verhalten des Mannes schnell: Am Morgen nach dem Unfall wird er von der Staatsanwaltschaft für eine Blut- und Urinprobe vorgeladen. Doch der Mann taucht nicht auf.
Sein Verhalten hat für den jungen Mann dennoch Konsequenzen: Laut «20 Minuten» wurde er zu einer bedingten Geldstrafe von 2520 Franken verurteilt. Dazu kommen Bussen von 1500 Franken. (lrc)