Das Rind heisst Lena, Ohrmarken-Nummer: CH 120.1084.3024.9. Ein Drittel ihres Fleisches haben sich Hobby-Köche schon gesichert. Zu Gourmet-Fleisch verarbeitet wird Lena erst, wenn sie zu 100 Prozent verkauft ist.
«Ein britischer Experte nennt dies Nose-to-Tail-Eating», erklärt Moritz Maier. Das Tier wird von der Nase bis zum Schwanz verwertet. Wenn das Charolais-Rind dereinst geschlachtet wird, wird nichts verschwendet. Gemeinsam mit seinem Kollegen Xavier Thoné führt Maier seit rund einem halben Jahr die Website «kuhteilen.ch».
Einst eine Bier-Idee
Das Prinzip: Kunden sichern sich Anteile am Rind, erhalten einige Woche nach der Schlachtung ein Paket nach Hause geliefert – etwa mit Entrecôte, Huft, Ragout oder Burger. Lena wird das sechste Rind sein, das so verteilt wird.
Thoné, gebürtiger Belgier, ist ausgebildeter Koch, Maier eigentlich IT-Fachmann. Entstanden ist ihre «Kuhteilet» als wortwörtliche Bier-Idee bei einem Grillfest. Und aus der Bier-Idee wurde Ernst. Heute sprechen die beiden im modernen Internet-Deutsch von «Crowdbutchering» – die Internet-Gemeinde ist der Metzger.
Kunden haben Maier und Thoné vom Bernbiet bis in den Thurgau. Aber es besteht noch Potenzial, weiss Maier: «Ein solches Projekt braucht seine Zeit.»