Beim Jugendwerk in Niederbipp im Kanton Bern rückten in der Nacht auf Sonntag mehrere Polizeiautos und Krankenwagen aus. Die Kantonspolizei Bern bestätigte auf Anfrage von Blick zunächst nur einen Einsatz.
Wie es am Sonntagnachmittag in einer Medienmitteilung der Kantonspolizei Bern heisst, rückten die Beamten kurz nach 1.50 Uhr wegen einer Meldung über eine Schussabgabe nach Niederbipp BE aus. Dort trafen sie zuerst auf einen Mann, der angeschossen und schwer verletzt draussen auf dem Boden lag. Trotz der Erste-Hilfe-Leistung durch Drittpersonen, Polizisten und schliesslich dem Rettungsdienst verstarb er noch vor Ort.
Schusswaffe sichergestellt
Während die Polizei bereits erste Abklärungen tätigte, meldete sich ein weiterer Mann bei den Einsatzkräften. Er wies eine Schussverletzung an seinem Bein auf. Nach einer medizinischen Erstversorgung wurde er mit der Ambulanz ins Spital gefahren.
Die Polizei konnte in einem Wohngebäude den mutmasslichen Täter anhalten. Der 48-jährige Portugiese leistete dabei keinen Widerstand. Er wurde auf eine Wache gebracht und befindet sich mittlerweile in Haft. Er hatte aus noch ungeklärten Gründen mehrere Schüsse auf die beiden Männer abgegeben. Die Schusswaffe konnte sichergestellt werden.
Wegen der Schiesserei standen mehrere Polizeipatrouillen, Spezialdienste, Ambulanz-Teams und Rechtsmediziner im Einsatz. Die weiteren Ermittlungen zum Fall stehen nun unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Emmental-Oberaargau
«Fühlte mich noch nie richtig wohl»
Ein Leserreporter berichtete gegenüber Blick: «Gegen zwei Uhr nachts hörten wir Schüsse. Nur kurze Zeit später waren auch schon zahlreiche Polizeiautos und Krankenwagen vor Ort.» Die Polizisten hätten dann ihre Ausrüstung angezogen und seien schwer bewaffnet in Richtung Jugendwerk gelaufen.
Ein Mann, der in der Nähe des Jugendwerks wohnt, sagte: «Anscheinend hat es ein Tötungsdelikt gegeben.» Ein weiterer Anwohner erklärte: «Rund um den Jugendtreff laufen schon seit langem immer wieder dubiose Personen rum. In dieser Gegend fühlte ich mich noch nie so richtig wohl.»