Tochter (†8) in Bümpliz BE schwer misshandelt
Eritreer kassiert 3,5 Jahre Knast – und wird ausgeschafft

Ein Eritreer quälte seine Tochter fast drei Monate lang täglich. Er schlug sie und zwang sie dazu, bis zum Erbrechen zu essen. Schliesslich starb sie an einem Infekt. Jetzt wurde der Vater verurteilt. Die Eltern werden des Landes verwiesen.
Publiziert: 26.04.2019 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2019 um 17:03 Uhr
Ärzte des Berner Inselspitals stellten beim Mädchen schwere Misshandlungen fest und verständigten die Polizei.
Foto: Keystone

Der Tod eines Mädchens (†8) im Inselspital Bern deckte im Februar letzten Jahres einen Missbrauchsfall auf. Die Ärzte stellten viele Hämatome an dem Kinderkörper fest und meldeten den Vorfall der Polizei (BLICK berichtete). Anschliessend verhafteten die Ermittler einen Mann und eine Frau – die Eltern des verstorbenen Mädchens. 

Nun hat das Regionalgericht Bern-Mittelland den Vater (40) wegen Körperverletzung und Nötigung zu einer Gefängnisstrafe von 3,5 Jahren verurteilt. Ein Tötungsdelikt stand nicht im Vordergrund, weil das Mädchen an einem Infekt gestorben war. Ein Zusammenhang zwischen dem Tod des Mädchens und den Misshandlungen konnte nicht hergestellt werden.

Auch Mutter wird bestraft

Ach die aus Äthiopien stammende Mutter des Kindes wurde verurteilt, weil sie die Tochter nicht vor den Angriffen des Vaters geschützt hatte. Die Frau muss für 10 Monate ins Gefängnis. Aus Angst, selber geschlagen zu werden, habe sie nicht eingegriffen, sagte vor Gericht.

Die Eltern des verstorbenen Mädchens werden zudem nach Absitzen der Strafe ausgeschafft. Dies schreibt die Nachrichtenseite «bernerzeitung.ch».

Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, soll der Eritreer seine Tochter fast drei Monate lang täglich gequält haben. Er schlug sie entweder mit der offenen Hand, mit der Faust oder sogar mit einem Gürtel. Immer wieder zwang er sie dazu, noch mehr zu essen und zu trinken – bis sie erbrechen musste.

«Dachte, ich sei ein guter Vater»

Er nötigte sein Kind ausserdem zu militärischen Turnübungen. Die Achtjährige musste die Arme hinter dem Kopf verschränken und so durch die Wohnung hüpfen. «Ich wollte sie nur motivieren, etwas Sport zu treiben», rechtfertigte sich der Mann vor Gericht.

Die Mutter war mit ihrer Tochter im November 2017 nach Bümpliz BE gereist. Zu diesem Zeitpunkt wohnte ihr aus Eritrea geflüchteter Mann bereits seit drei Jahren in der Schweiz. Damals habe er sich gefreut, gab er vor Gericht zu Protokoll. «Ich dachte, ich sei ein guter Vater. Heute weiss ich, dass das nicht stimmt.» (frk/noo)

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