Am Sonntagabend gilt es im SRF-Studio in Oerlikon ernst für Timebelle. Als einzige Berner Band haben die fünf Jungs samt Sängerin Miruna Manescu (25) den ersten Schritt in der ESC-Vorausscheidung überstanden. Übermorgen treten die Kandidaten vor Experten auf – dann wird die Liste von aktuell 18 Namen auf deren 6 verkleinert. Die sind für die Entscheidungsshow vom 31. Januar qualifiziert.
Timebelle wollen nichts dem Zufall überlassen. Beim Expertencheck ist die Musik – wie am ESC – halb-live. Die Sängerin singt, alles andere ist Playback. Das will gelernt sein. Fünf der Mitglieder sind Absolventen der Berner Hochschule der Künste – Musik-Profis, nicht Playback-Akteure.
«Ganz neu ist es für uns nicht»
Am Mittwoch haben sie Milica Cerovic in den Übungsraum am Zentweg eingeladen. Sie war die Choreografin beim ESC-Song ihres Heimatlandes Serbien 2010. Erst lässt sie die Band den Song «Singing About Love» einmal im Playback durchsimulieren. Timebelle agieren wie bei einem Live-Auftritt, Gesicht zum Publikum, sympathisches Lachen, aber: keine Choreografie.
Das wird geändert. Zuerst muss Akkordeonist Rade Mijatovic (28) tänzelnd mit Sängerin Miruna flirten. Dann kommt Saxofonist Emanuel Andriescu (26) dran. «Ganz neu ist es für uns nicht», sagt er. «In der Hochschule wurden wir in Bühnenpräsenz ausgebildet. Da gehört ein bisschen Tanz dazu.» Die Schritte sitzen schnell.
«Für Drummer ist Playback schwierig»
Am einfachsten scheint es Schlagzeuger Samuel Forster (32) zu haben. Er sitzt. Von der Ankündigung der Choreografin Milica Cerovic («guys, you gonna jump a lot») ist er nicht betroffen. Doch: «Für Drummer ist Playback schwierig. Ich muss ja schlagen und mich auf die Musik konzentrieren können.»
An Samstagabend und Sonntagmorgen gehen Timebelle ihren Song weiter e Male durch, um parat zu sein. Ob sie in die Finalrunde kommen, erfahren sie in der Nacht auf Montag.