Thuner Christen-Ehepaar (†25 und †31) stürzte auf Winterwanderung in den Tod
Sie schickten der Familie noch ein Video von der Aussicht

In den Berner Voralpen ist am Dienstag ein Paar im Gebiet der Sieben Hengste abgestürzt und verstorben. Michèle (†25) und Christoph K.* (†31) engagierten sich in Thun in evangelischen Freikirchen. Die Gläubigen trauern um sie – wollen aber Michèles Werk weiterführen.
Publiziert: 06.03.2021 um 15:55 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2021 um 23:05 Uhr
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Michèle (†25) und Christoph K. (†31) waren in den evangelischen Freikirchen in Thun sehr engagiert.
Foto: Instagram / @gebetshaus_thun

Am Dienstag ereignete sich an den Sieben Hengsten (eine markante Bergformation in den Berner Voralpen) ein tödliches Unglück. Ein im Kanton Bern wohnhaftes Paar war von einem Ausflug im Eriz nicht zurückgekehrt. Da die beiden auch via Handy nicht erreichbar waren, machten sich die Rettungskräfte auf die Suche. Sie fanden das Paar schliesslich tot in steilem, unwegsamem Gelände.

Wie die evangelische Plattform Livenet meldet, handelt es sich bei den Verstorbenen um Michèle (†25) und Christoph K. (†31) aus Thun. Das Paar hatte erst letzten Juni geheiratet.

Ein letztes Video vor dem Absturz gesendet

Als Start zu einer Woche Ferien im Eriz BE brachen die frisch Vermählten am Dienstag zu der verhängnisvollen Bergwanderung auf. «Sie schickten ihrer Familie noch einen Film von der grossartigen Gegend», schreibt das Portal. «Kurz darauf müssen sie abgestürzt sein.»

Michèle K. war Initiantin und Co-Leiterin des Gebetshauses Thun. Livenet berichtet: «Sie war ganz fest im Worship daheim, hörte den ganzen Tag Musik und hat sich oft versucht vorzustellen, wie das im Himmel wohl ist. Sie wollte immer nah am Herzen Gottes sein – jetzt ist sie ganz nah.»

Nebst ihrem Engagement im Gebetshaus Thun habe Michèle K. auch «ein tiefes Interesse für Menschen in Not und besonders für Gefangene im Sexgeschäft» entwickelt. Sie besuchte öfters ein Sozialwerk in Tel Aviv, das Prostituierte betreut.

Gebetshaus wird weitergeführt

Susanna Rychiger, ebenfalls in evangelikalen Kreisen in Thun engagiert, war seit Jahren mit Michèle auf dem Pfad des Glaubens unterwegs. Sie war die Letzte, die mit dem Ehepaar K. zusammen war. «Wir haben am Morgen einen Kaffee zusammen getrunken. Ich hatte Schmerzen in der Schulter, und sie haben spontan und ganz natürlich für mich gebetet. So waren sie beide», sagt sie zu Livenet.

Nach dem Tod von K. ist für Maria Fiechter, die Co-Leiterin des Gebetshauses, klar: «Das Gebetshaus bleibt offen, wir werden mit der Anbetung weitermachen. Michèle war das Gesicht des Gebethauses nach aussen, aber wir haben die Arbeit nie von Menschen abhängig gemacht.» Dennoch: Sie trauere um ihre beste Freundin. «Das tut sehr weh.»

Auch das Gebetshaus vermeldete auf Instagram den Tod des Paares. Dazu schreiben sie: «In unserer grossen Trauer spüren wir dennoch Gottes übernatürlichen Frieden in unseren Herzen. Mischi und Chrigu liebten Jesus! Das Wissen, dass sie nun bei ihm sind, erfüllt unsere Herzen mit Freude! Halleluja!» (ct)

*Name der Redaktion bekannt

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