Blick.ch: Herr Amstutz, wie kam es zu dieser Asyl-Reise?
Adrian Amstutz: Ganz spontan. Wir wollten wissen, was Sache ist. Selber organisiert und aus eigener Tasche bezahlt.
Hat die Reise Ihre Meinung zur Flüchtlingspolitik verändert?
Ganz und gar nicht. Sie hat sie nur bestätigt. Was wir gesehen haben, waren keine Kriegsopfer aus Syrien, sondern junge Wirtschaftsflüchtlinge. Wo ist die Zukunft für diese Leute bei uns? Über 90 Prozent der Eritreer dürfen bleiben. Die meisten erhalten später auf Kosten der Gemeinden Sozialhilfe. Sie holen ihre Familien und Freunde nach. In ihrem Herkunftsland freut man sich, da sie Geld heimschicken.
Die Menschen haben oft eine schreckliche Flucht hinter sich. Muss man ihnen helfen?
Mit der laschen Politik Sommarugas helfen wir nicht denen, die an Leib und Leben bedroht sind. Wir fördern die Zuwanderung von Wirtschaftsmigranten und begünstigen kriminelle Schlepper. Ich war vor Weihnachten im Libanon und habe mir dort die unwürdigen Lebensverhältnisse der echten Flüchtlinge angesehen. Geld, das wir hier in der Asyl-Industrie verbrennen, könnte in den Nachbarstaaten der Krisenherde grosse Not lindern.
Was sollte Ihrer Meinung nach getan werden?
Asylsuchende, die aus einem sicheren Nachbarstaat kommen wie Italien, sollten direkt an der Grenze kontrolliert und nicht ins Land eingelassen werden. Wenn sie, wie wir auf unserer Reise beobachten konnten, von unserer Grenzwacht auf Befehl von Bundesbern in Empfang genommen und in die Asylschiene eingewiesen werden, setzen wir ein falsches Signal.