Die Kantonspolizei Bern hat am Wochenende gleich zwei grosse Suchaktionen unternommen. Zuerst rückten die Einsatzkräfte am Samstag aus. Gegen 13.30 Uhr ging die Meldung ein, dass eine Frau an der Lenk im Simmental in den Iffigbach gefallen sei. Gemäss bisherigen Erkenntnissen war die Frau mit einer Begleitperson zu einem Spaziergang aufgebrochen, als sie in den Bach stürzte. Umgehend wurde die Suche nach der Frau aufgenommen.
Einen Tag später, am Sonntag, kurz vor 16.30 Uhr, ging bei der Kantonspolizei eine Meldung ein, dass ein Mann und ein Kleinkind in Brienz in die Giessbachfälle gefallen seien. Gemäss aktuellen Erkenntnissen befand sich eine Familie mit zwei Kleinkindern auf einer Wanderung, als eines der Kinder und der Vater aus noch zu klärenden Gründen in die Giessbachfälle stürzten. Am Dienstag teilte die Polizei mit: Der vermisste Mann konnte am Dienstagmorgen durch die Einsatzkräfte unter schwierigen Bedingungen tot geborgen werden. Das Kleinkind wird nach wie vor vermisst. Die Suche wird laut der Kantonspolizei Bern weitergeführt.
Mehrere Helikopter im Einsatz
Im Rahmen der zwei grossen Suchaktionen wurde sowohl vom Land als auch vom Wasser aus intensiv nach den vermissten Personen gesucht.
Ein Leserreporter war am Sonntag zum Zeitpunkt des Vorfalls an den Giessbachfällen. «Die Mutter war total aufgelöst», berichtet er. Die Frau habe die ganze Zeit geschrien: «Wo kann ich meine Familie wiederfinden?» Der Leserreporter ergänzte, ein Polizist habe ihm vor Ort gesagt, der vermisste Mann habe den befestigten Weg verlassen und sei sehr nahe am Wasserfall gewesen, als es zum Sturz kam. Auf Blick-Anfrage wollte die Kantonspolizei den Vorfall nicht näher kommentieren und verwies auf die Medienmitteilung.
An den Suchaktionen waren neben zahlreichen Patrouillen und der Seepolizei der Kantonspolizei Bern auch mehrere Einsatzkräfte der Feuerwehren Frutigen und Brienz, mehrere Helikopter der Rega und Air-Glaciers sowie Angehörige der Alpine Rettung Schweiz mit Canyoningspezialisten beteiligt. Zur Betreuung der betroffenen Personen stand zudem das Care Team Kanton Bern im Einsatz.