Es ist schon nach 22 Uhr am Donnerstagabend, als am Nachthimmel über Biel BE ein Helikopter zu kreisen beginnt. Minutenlang schwebt er über der Stadt.
Augenzeugen beobachten den Einsatz des Helis: «Er flog lange an derselben Stelle. Mit einem Scheinwerfer wurde die ganze Zeit ein Haus angeleuchtet», sagt ein Leserreporter gegenüber BLICK.
Rega-Heli war auf Nachtflug-Übung
Die Berner Polizei informiert am Freitagmorgen erstmals über den ungewöhnlichen Einsatz. Auf Anfrage von BLICK sagt Sprecher Christoph Gnägi: «Ein Helikopter-Pilot war während des Überflugs über die Stadt von einem Laser-Pointer geblendet worden.» Der Heli habe sich zuvor auf einer Nachtflug-Übung befunden.
Beim betroffenen Helikopter handelt es sich um eine Maschine der Rettungsflugwacht Rega. Dort bestätigt man die Laser-Attacke. «Die geblendete Besatzung konnte aus der Luft den mutmasslichen Standort des Blenders ausmachen und teilte diesen der Polizei mit», sagt Adrian Schindler von der Rega.
Mittels Scheinwerfer wurde der Hausblock daraufhin so lange angeleuchtet, bis die alarmierte Patrouille vor Ort eintraf. Der Laser-Blender konnte aber bisher noch nicht ausfindig gemacht werden. Die Abklärungen dazu laufen noch weiter.
«Im schlimmsten Fall verliert der Pilot die Kontrolle»
Als Lausbubenstreich will man die Laser-Attacke nicht durchgehen lassen. Ein solcher Angriff sei «gefährlich und verantwortungslos», sagt Schindler. «Bei Einsätzen in der Nacht reagiert das Auge besonders empfindlich auf Blendungen. Ein Pilot, welcher aufgrund einer Laser-Blendattacke kurzzeitig das Sehvermögen verliert, könnte im schlimmsten Fall die Kontrolle über den Helikopter verlieren.» Die Piloten der Rega würden darum jeweils aufgefordert, Blendungen zu melden und anzuzeigen.
Immerhin: Bei der Blendung am Donnerstagabend scheint niemand ernsthaft verletzt geworden zu sein. Die Rega-Crew kam mit dem Schrecken davon. (cat)
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