Künstliche Intelligenz (KI) liefert keine Garantie gegen Fehldiagnosen. Ein in einer Studie des Inselspitals in Bern getestetes KI-Diagnosesystem habe die hohen Erwartungen der Forschenden enttäuscht, teilte das Spital am Montag mit.
Das System zeigte laut einer in der Fachzeitschrift «The Lancet Digital Health» veröffentlichten Studie keinen messbaren Vorteil gegenüber herkömmlichen diagnostischen Methoden. Nach Angaben des Inselspitals handelt es sich um die weltweit erste Studie zu einem KI-basierten Diagnosesystem in der Akutmedizin.
Für die Studie untersuchten die Forschenden die Diagnosen von rund 1200 Patientinnen und Patienten, die mit unspezifischen Beschwerden in vier Schweizer Notfallstationen behandelt wurden. Bei einem Teil der Patienten liessen sich die Forschenden bei der Diagnosestellung vom KI-basierten System «Isabel Pro» unterstützen.
In beiden Gruppen zeigten sich in den nächsten zwei Wochen bei 18 Prozent der Patienten Qualitätsprobleme in der Diagnose.