Mehrere Dutzend Häftlinge streiken seit einer Woche in der Berner Justizvollzugsanstalt Thorberg. Sie verlangen unter anderem ein Sex-Zimmer und mehr Lohn.
Am Freitagnachmittag nahm die Gefängnis-Leitung erstmals Stellung zu den Forderungen der Insassen. Sie zeigt Verständnis für die Forderung der Streikenden nach einem Beziehungs-Zimmer und lässt deshalb ein Konzept ausarbeiten. Dieses soll die Fragen betreffend Bedarf, Regelungen zur Nutzung, Standort, Priorisierung und Finanzierung klären.
Auf die weiteren Forderungen tritt die Leitung jedoch nicht ein. Denn diese würden auf falschen Daten und Annahmen der Häftlinge basieren.
Häftlinge müssen Streik bis Montag beenden
Neun streikende Häftlinge wurden als «Rädelsführer» isoliert. «Fünf von ihnen wurden nach Burgdorf verlegt», sagt ein Häftling gestern BLICK. «Die anderen vier sind weiter im Bunker.» Auch sie würden danach direkt in ein anderes Gefängnis versetzt. «Die anderen rund 60 Häftlinge sind weiter in ihren Zellen isoliert.»
Dieser Zelleneinschluss mit Entzug der elektronischen Medien daure noch bis zum Montag, wie die Leitung nun verkündet. Dann müssten sämtliche Häftlinge die Arbeit wieder aufnehmen, wie die Leitung in einer Medienmitteilung schreibt. (nbb)