Xherdan Shaqiri (23) wirft dem jungen Fussballtalent den Ball zum Kopfball-Training zu. Der Junge köpfelt mit solchem Elan, dass die Kugel wieder und wieder über den 1,69 Meter grossen Nationalspieler segelt. Bei der nächsten Übung gibt «Shaq» den letzten Pass vor dem Torschuss.
Auf dem Hauptplatz des Neufelds laufen am Sonntag die Finalspiele der Coca-Cola Junior League – der Nebenplatz gehört Shaqiri. Wo auch immer sich der Inter-Star bei seiner Stippvisite aufhält, rund um ihn stehen Kids auf der Jagd nach Autogrammen und Selfies. Damit er überhaupt vorwärtskommt, wird der Fussballer von Security begleitet.
«Hallo Trainer!»
Die Aufregung macht sich schon bei der Busfahrt Richtung Neufeld bemerkbar. Zwei rund 10-jährige Buben tuscheln aufgeregt miteinander. Kaum eine Silbe ist zu verstehen. Nur, dass jedes sechste Wort «Shaqiri» lautet. Und rund ums Neufeld-Stadion imitieren die Kids frech den neuesten Werbeclip mit dem Spieler: «Hallo Trainer!»
Welche Tipps gibt der Stars den Kids für eine grosse Fussballkarriere mit? Shaqiri: «Trainieren, dranbleiben. Und, ja, hört auf eure Eltern», schmunzelt er.
«Alle haben viel Spass gehabt. Oder?»
Für den Sponsor-Termin hat er die Ferien unterbrochen. Nach dem Lettland-Match mit der Nati flog er «nach Spanien». Dann Bern – und gleich wieder in die Ferien. Shaqiris Fazit vor den leuchtenden Kinderaugen: «Alle haben viel Spass gehabt.» Und keck in die Runde: «Oder?»
Der lokale Organisator Res Kehrli beobachtet die Szenerie aus der Distanz. Er zieht ein positives Fazit nach diesem Final-Weekend der Junioren-Breitensport-Meisterschaft. «Für den Samstag schätze ich die Zuschauerzahl auf vielleicht 1'500. Am Sonntag warens wohl 3'000.»
Zwei Titel nach Freiburg
Schade ist höchstens, dass Shaqiri den Meistern etwas die Show stahl. Bei den A- und den C-Junioren gingen die Titel jeweils in den Kanton Freiburg: Bei der Kategorie der Ältesten siegte Düdingen, bei den Jüngeren gewann der FC Richemond aus der Stadt Freiburg. Den B-Titel sicherte sich Meyrin aus Genf im dramatischen Penaltyschiessen gegen die Zürcher Blue Stars. Weil es sich um die Meisterschaft im Breitensport handelt, fehlten die ganz grossen Clubs.
Für Gesprächsstoff sorgte auch C-Vizemeister OG Kickers Luzern. Im Tor stand beim Fast-Champion nämlich... eine Frau! Lea van Weezenbeek (15) ist Schweizer U16-Internationale. Sie hielt hervorragend.