Stadt liess G-20-Spruch übermalen
Zensur-Puff um Dach der Berner Reitschule

Wegen einer G-20-Parole kam es zum Hickhack zwischen der Stadt Bern und der Reitschule. Die Stadt liess den Slogan übermalen. Die Kosten werden nun der Reitschule verrechnet. Jetzt prangt eine neue Parole auf dem Dach.
Publiziert: 07.07.2017 um 15:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:10 Uhr
Das Reitschuldach am Freitagmorgen mit der Aufschrift «Blow up G20». Daneben deutlich zu sehen eine Handgranate.
Foto: Benedikt Theiler

Feuer und Gewalt in Hamburg – die Demonstrationen am Rande des G-20-Gipfels sind bereits eskaliert. Zu Gewalt beim Treffen der 20 grössten Industrienationen aufgerufen hat auch die Berner Reitschule. Noch am Montag stand auf dem Reitschuldach der Slogan «Smash G-20». 

Wie «der Bund» schreibt, führte die Parole auf dem Dach des Kulturzentrums zu einem Hickhack zwischen der Stadt Bern und der Reitschule. Denn: Die Stadt liess den Slogan am Dienstag übermalen, doch keine 24 Stunden später prangte auf dem Dach «Shoot G20», daneben ein Sturmgewehr-Bild.

Bis 800 Franken pro Entfernung werden verrechnet

Gestern Morgen liess die Stadt die Parole erneut mit einem blauen Balken zensieren. Dies, weil die Reitschule der Aufforderungen der Stadt nicht nachgekommen sei, bestätigt Dagmar Boss von Immobilien Stadt Bern (ISB) der Zeitung.

Bei Sprayereien oder Plakaten mit Inhalten, die Personen oder Körperschaften bedrohen, diskriminieren oder zum Drogenkonsum aufgefordert werde, werde die Reitschule jeweils dazu angehalten, die Bemalungen zu entfernen, so Boss. Weil die Reitschule die Slogans nicht selbst entfernte, werden ihr nun Kosten von 600 bis 800 Franken pro Entfernung verrechnet.

Davon zeigen sich die Reitschul-Betreiber jedoch nicht beeindruckt. Bereits heute prangt wieder eine neue Parole gegen den G-20-Gipfel auf dem Dach des Kulturzentrums. Nun heisst es «Blow up G20», daneben eine Handgranate. (thk) 

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