Das Gebäude, in dem sich heute das Hallenbad, Garderoben und ein Restaurant befinden, ist laut Stadt wenig energieeffizient und in schlechtem baulichem Zustand. Die Technikanlagen für die Eisbahn und die Aufbereitung des Badewassers sind veraltet, die Kühlleitungen des Eisfelds für den freien Eislauf sind stark korrodiert.
Die Stadt Bern führte bereits einen Architekturwettbewerb durch. Das geplante Projekt sieht einen Neubau aus Holz und Stahlbeton vor für ein Hallenbad mit einem 25-Meter-Becken, einem Lehrschwimmbecken und einem Planschbereich.
Im Untergeschoss des Neubaus soll sich künftig eine Eishalle, auf der Ostseite das neue Ausseneisfeld befinden. Das neue Hallenbad soll mit der Abwärme der Eisbahn geheizt werden.
Grünliberale und Freisinnige wiesen auf die hohen Kosten des Projekts hin. Eigentlich könne sich die Stadt diese Investition gar nicht leisten. Doch wäre es unfair, wenn Sportanlagen die Zeche zahlen müssten für die verfehlte Finanzpolitik der rotgrünen Mehrheit.
Chancenlos blieb ein Rückweisungsantrag der GB/JA-Fraktion, die den Einsatz von synthetischem Eis prüfen lassen wollte. Kunsteis sei technisch noch unzureichend und umwelttechnisch problematisch, befand die Ratsmehrheit.
Grundsatzkritik an der neuen Eisanlage kam auch aus den Reihen der Grünen Freien Liste. Eishockey und Eiskunstlauf seien in kälteren Zeiten populär geworden und passten schlecht in die Zeit des Klimawandels.
Man könne sich fragen, ob die öffentliche Hand diese ressourcenintensiven Sportarten noch unterstützen solle. «Wenn ich eine oder zwei Stunden schlöfle, brauche ich gleich viel Energie wie ein vierköpfiger Haushalt während eines ganzen Tages», rechnete etwa Tanja Miljanovic (GFL) vor.
Allerdings seien Eisanlagen für viele Bernerinnen und Berner unverzichtbar. Sport leiste zudem viel für den sozialen Zusammenhalt und fördere die körperliche und geistige Gesundheit. Der Stadtrat verabschiedete die Vorlage mit 48 zu 2 Stimmen bei 19 Enthaltungen.
Stimmt das Volk der Vorlage zu, können Mitte 2027 die Bagger im Weyerli auffahren. Die Bauarbeiten sollen gut drei Jahre dauern.