Am Anfang fanden sies noch lustig: «Das sieht doch geil aus!», hört man in unserem Video einen jungen Mann rufen. Er meinte die Szene, wie der plötzlich losbrechende Sturm erste Zelte durch die Luft segeln lässt. Doch das ändert sich schlagartig. Schwarze Wolken verdüstern den Himmel. Der Sturm macht jetzt alles platt, die ganze Zeltstadt wird zerstört. Menschen schreien. Helfer versuchen festzuhalten, was man festhalten konnten, zurren die Zelte fest. Vergeblich. Gegen dieses Monster ist nichts zu wollen. Zurück bleibt ein Bild der Zerstörung. Ein Wunder, dass niemand ernsthaft zu Schaden kommt!
Gegen 20 Uhr peitscht der Sturmwind bei Biel über den See und das Festgelände. Der Wind zerrt an Blachen und Festzelten, reisst alles mit, was nicht niet- und nagelfest ist.
Vom Bieler Strandboden her treibt der Sturm Sand über das Gelände. Kurz nach 20 Uhr wird das Festgelände evakuiert. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich mehrere Tausend Besucher dort. Auf einer Eventbühne sind rund 500 Kinder, wie Turnfest-Direktor Fränk Hofer am Abend an einer Medienkonferenz sagt.
Allein 900 Turner sollen die Eröffnungsgala bestreiten. Zudem werden 3000 Besucher evakuiert.
Die Organisatoren und die Polizei hätten die Wetterlage den ganzen Tag über im Auge gehabt, denn Sturm war angekündigt, führt Hofer aus. Man habe sich auf die Wetterlage eingestellt.
«Plötzlich flogen uns Abfallkübel entgegen»
Von der Heftigkeit des Joran, so nennt sich der berüchtigte Fallwind am Jurasüdfuss, sei man dann aber doch überrascht worden, sagt Polizeichef Fabian Sauvain. Kurz nach 20 Uhr geben die Organisatoren und die Polizei das Signal zur Evakuation des Festgeländes.
Die Besucher werden angewiesen, sich Richtung Innenstadt in Sicherheit zu begeben. Innerhalb von 20 Minuten ist der Platz leer, wie die Verantwortlichen an der Medienkonferenz sagen. Alles sei reibungslos gelaufen.
«Plötzlich flogen uns Abfallkübel entgegen», berichtet Leserreporter Dominic Lüthi. «Zu fünft oder sechst versuchten sie Zelte festzuhalten», sagt Lüthi. Die Polizei habe dann die Leute aufgefordert, dass Festgelände zu verlassen.
Viele Festbesucher retten sich in Biel an den Bahnhof. «Dort warteten sicher fünf- bis sechshundert Leute», so Lüthi.
Auch Turnfest-Campingplatz zerstört
Heftig erwischt der Sturm auch den Turnfest-Campingplatz in Ipsach. Er ist vorübergehend nicht mehr bewohnbar. Soll aber laut Turnfest-Mediensprechern Renate Good ab heute Abend wieder offen sein. Die rund 300 Camper mussten die Nacht im Bieler Kongresszentrum verbringen. Für alle Turner habe man alternative Unterkünfte geschaffen, hiess es von Seiten der Organisatoren. Heute
Zwei Personen wurden leicht verletzt. Gebäude und grössere Festzelte seien nicht eingestürzt, erklärte Sauvain. Man habe aber bei verschiedenen Zelten Notöffnungen machen oder die Decke abnehmen müssen, damit sie nicht weggeweht worden seien.
Hilfe durch die Armee
Die Eröffnungsgala mit Bundespräsident Ueli Maurer konnte bei diesen Bedingungen natürlich nicht stattfinden. Mauer, der selber in Biel vor Ort war, versprach den Organisatoren Hilfe durch die Armee. Ob die Gala nachgeholt wird, ist derzeit noch offen, wie Turnfest-Direktor Hofer sagte.
Klar ist hingegen, dass die Wettkämpfe heute wie geplant von statten gehen. Ob allerdings die Festmeile am Freitagabend schon wieder bereit ist, ist noch offen. (SDA/bih)
Der Bahnhof Grenchen Nord auf der Linie Moutier-Biel ist aufgrund einer Fahrleitungsstörung für den Bahnverkehr gesperrt worden. Verantwortlich für die Schliessung ist ein umgestürzter Baum.
Wegen der starken Winde sei der Baum auf die Fahrleitung gefallen und habe diese niedergerissen, erklärte SBB-Sprecher Reto Schärli auf Anfrage. Der Bahnhof Grenchen Nord könne erst am Freitag wieder in Betrieb genommen werden. Es muss gemäss SBB mit Verspätungen, Zugausfällen und Umleitungen gerechnet werden.
Auch Fernverkehrszüge sind betroffen, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Umgeleitet werden etwa die Züge von Genf nach Basel und von Lausanne via Biel nach Basel. Die Züge von Genf nach St. Gallen halten ausserordentlich in Grenchen Süd.
Der Bahnhof Grenchen Nord auf der Linie Moutier-Biel ist aufgrund einer Fahrleitungsstörung für den Bahnverkehr gesperrt worden. Verantwortlich für die Schliessung ist ein umgestürzter Baum.
Wegen der starken Winde sei der Baum auf die Fahrleitung gefallen und habe diese niedergerissen, erklärte SBB-Sprecher Reto Schärli auf Anfrage. Der Bahnhof Grenchen Nord könne erst am Freitag wieder in Betrieb genommen werden. Es muss gemäss SBB mit Verspätungen, Zugausfällen und Umleitungen gerechnet werden.
Auch Fernverkehrszüge sind betroffen, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Umgeleitet werden etwa die Züge von Genf nach Basel und von Lausanne via Biel nach Basel. Die Züge von Genf nach St. Gallen halten ausserordentlich in Grenchen Süd.