Wo einst die Sirenen der Feuerwehr aufheulten, leben seit ein paar Wochen Flüchtlinge. Was im Berner Breitenrain-Quartier läuft, ist eigentlich eine Erfolgsgeschichte. Vor einem Jahr zog die Berufsfeuerwehr mit einem Korso in eine neue Kaserne um.
Im Lauf des Sommers übernahmen Zwischennutzer den alten Stützpunkt - mit einer schönen Bar, Werkstätten, Ateliers. Der obere Stock wurde zur Asylunterkunft mit Platz für bis zu 150 Flüchtlinge. Ende September wurde dieser Teil der Anlage eröffnet. Das Quartier freute sich.
Das Spielzeug bleibt verstaut
Eingezogen sind auch Familien, 25 Kinder leben derzeit dort. Sie spüren die Solidarität im Szene-Quartier, das alle «Breitsch» nennen. Hier wohnen Künstler, Ärzte, Lehrer.
Nachbarn spenden unzähliges Spielzeug und Gebrauchsgegenstände. Aber: Die geschenkten Kinder-Velos müssen vorderhand verstaut bleiben. Draussen spielen ist nämlich verboten. Obwohl der Innenhof perfekt scheint. Wie bitte?
«Das ist sehr schade», findet Martin Trachsel. Der ehemalige EVP-Stadtrat leitet für die Heilsarmee die Kollektivunterkunft Viktoria. Der Innenhof ist im ganzen Bewilligungsverfahren einer der strittigsten Punkte. «Der Hof war dabei nicht mit der Asyl-Unterkunft verknüpft, sondern mit den Plänen des Vereins Alte Feuerwehr Viktoria.» In diesem Verein sind die Zwischennutzer organisiert.
Personen im Innenhof? Geht nicht
Dessen Präsident Manfred Leibundgut bestätigt auf Anfrage von Blick.ch «Es sind noch Einsprachen gegen die Nutzung des Innenhofs hängig.» Der Tenor: Personen im Innenhof? Geht nicht.
Nur ein paar wenige Einsprachen seien es. Die überwiegende Mehrheit stehe hinter den Projekten. Dass hier einst die Feuerwehrsirenen aufheulten, scheinen die paar Anwohner verdrängt zu haben. Eine Alternative zum Innenhof gibt es nicht: Die Viktoriastrasse auf der anderen Seite ist dicht befahren, kein Kinderspielplatz.
In die Bredouille bringt die Situation auch den Promotion-League-Klub FC Breitenrain auf dem nahen Fussballplatz «Spitz». Kinder und Jugendliche aus der Unterkunft gehen gerne dort hinüber. «Sie wären bei uns, wie die Asylbewerber generell, ja auch willkommen. Wir würden eigentlich gerne helfen», sagt Sportchef Christoph Schöbi. «Leider haben wir aber ein ganz ähnliches Problem.»
Lärmklagen auch beim Nachbar-Klub
Ein paar Anwohner beklagen den Lärm, den der Fussballbetrieb verursacht. Sie stören sich am Schiedsrichter-Pfiff. Ein Witz!
Die Sorge beim FC Breitenrain jetzt: noch mehr Personen vor Ort bedeuten noch mehr Störung der Nachbarn. Und denen wird egal sein, ob es Sportler sind, die sich auf dem «Spitz» aufhalten oder Flüchtlinge aus der benachbarten Unterkunft.
Eine Lösung in der Lärmfrage steht noch aus, Verhandlungen mit dem Regierungsstatthalter laufen. «Der Zeitpunkt ist für uns so oder so sehr heikel», so Schöbi. Präsident Claudio A. Engeloch doppelt nach: «Da liegt einiges an Zündstoff drin, für den wir uns nicht verantwortlich sehen.»
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