Die Mitarbeiter des Kieswerks hatten beim Kiesabbau im Sommer merkwürdige Gegenstände entdeckt und vorsorglich den Archäologischen Dienst des Kantons Bern eingeschaltet, wie die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern am Montag mitteilte. Dieser habe daraufhin bestätigt, dass es sich dabei um Fragmente eines Mammutstosszahnes handle.
Der Stosszahn stammt wahrscheinlich von einem erwachsenen Mammut-Bullen, der in der Steppenlandschaft des Mittellandes im Vorfeld des Rhonegletschers gestorben war, wie es hiess. Glaziologen der Universität Bern haben den Fundort geprüft und vermuten, dass durch die heutige Kiesgrube einst ein Fluss durchzog. Zu diesem Schluss kamen sie aufgrund der Abfolge und Zusammensetzung der Sand- und Kiesschichten.
Der Fluss habe den liegengebliebenen Stosszahn an den Fundort geschwemmt. Überdeckt von Sand und Kies, seien die Fragmente dort gut geschützt über Jahrtausende im Boden erhalten geblieben, so die Bildungs- und Kulturdirektion.
Mammut starb in «unseren Gegenden»
Aus welcher Phase der Eiszeit der Fund genau stammt, sei nicht einfach zu bestimmen gewesen, hiess es weiter. Mithilfe von Radiokarbonmessungen konnte die Universität Bern den Zeitraum von 24'800 bis 24'100 vor Christus einschränken. Das Mammut sei in «unseren Gegenden» am Ende der letzten Eiszeit ausgestorben.
Beim Fund handelt es sich um ein Einzelstück. Weitere Untersuchungen der Kiesschichten hätten keine anderen Entdeckungen ergeben. Der Archäologische Dienst und das Naturhistorischen Museum der Burgergemeinde Bern werden nun darüber entscheiden, wie der Fund konserviert und wo er aufbewahrt werden soll.
Funde aus der Eiszeit sind laut Berner Bildungs- und Kulturdirektion selten. In der Kiesgrube Wynau wurde jedoch bereits 1979 ein Mammutstosszahn entdeckt, rund 400 Meter vom aktuellen Fundort entfernt. (SDA)
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