Augenzeugin berichtet vom tödlichen Unfall in Herzogenbuchsee
1:54
Auf Unfallstelle verstorben:Augenzeugin berichtet vom tödlichen Unfall in Herzogenbuchsee

Augenzeugin über den tödlichen Unfall in Herzogenbuchsee
«Er hat noch zwei Mal ‹Mami› gerufen»

In Herzogenbuchsee BE ist es am Donnerstag zu einem tödlichen Unfall zwischen einem Lastwagen und einem Velofahrer gekommen. Der Velofahrer (†16) ist noch an der Unfallstelle verstorben. Der Chef des Chauffeurs nimmt seinen Angestellten in Schutz.
Publiziert: 13.12.2018 um 18:50 Uhr
|
Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:26 Uhr
1/8
Refika Catak leistete erste Hilfe. Sie versuchte, die Blutung des Jungen zu stoppen.
Foto: Beat Michel

Schwerer Unfall in Herzogenbuchsee BE! Am Donnerstagabend gegen 16.30 Uhr ist ein Lastwagen des Transportunternehmens von Bergen SA mit einem Velo kollidiert. Der Jugendliche (†16) aus dem Kanton Solothurn wurde beim Crash so schwer verletzt, dass er seinen Verletzungen noch auf der Unfallstelle erlag.

Ersten Erkenntnissen zufolge war der 38-jährige Lastwagen-Fahrer von der Wangenstrasse herkommend via Unterstrasse in Richtung Bern unterwegs. Gleichzeitig fuhr der Velofahrer auf der Bitziusstrasse in Richtung Unterstrasse. Aus noch zu klärenden Gründen kam es in der Folge im Bereich der Kreuzung Bitziusstrasse-Unterstrasse zur Kollision.

«Er hat noch zwei mal ‹Mami› gerufen»

Refika Catak war eine der ersten an der Unfallstelle. Die 40-Jährige führt einen Coiffeur-Salon in unmittelbarer Nähe. «Ich habe gehört, wie die Leute geschrien haben und bin gleich rausgerannt. Überall standen schockierte Menschen», sagt sie zu BLICK. «Der Bub lag in einer Blutlache unter dem Lastwagen, der Chauffeur stand in der Nähe. Er konnte nicht hinschauen», erzählt Catak.

Sie sei sofort zum Velofahrer hin und hat zusammen mit einem anderen Mann den Verletzten unter dem Fahrzeug rausgeholt. «Er hat noch zwei mal ‹Mami› gerufen, dann wurde er bewusstlos», sagt sie. Sie habe ihm eine Decke unter den Kopf und über seinen Körper gelegt und versucht, die Blutung zu stoppen. Dann sei auch schon die Ambulanz eingetroffen.

Martin Siegenthaler (55), Geschäftsführer der Lernmaterial-Firma Ingold-Biwa in Herzogenbuchsee, zeigt sich geschockt über den Tod seines Lehrlings. «Er ist ein grosser Verlust für unsere Firma. Er war ein sehr beliebter Lehrling. Wir sind geschockt und trauern», sagt er zu BLICK.

«Der Fahrer ist sicher unschuldig»

Beim Transportunternehmen hat man Kenntnis vom Unfall. «Der Fahrer steht unter Schock, es ist nicht einfach für ihn, besonders weil es noch so ein junger Mensch war», sagt der Inhaber des Unternehmens Marc von Bergen zu BLICK.

Der Chef nimmt den 38-jährigen Lastwagen-Chauffeur jedoch in Schutz. «Er ist ganz sicher unschuldig. Der Velofahrer hat nicht auf die Strasse geschaut und ist ihm vor die Räder gefahren», sagt er. «Der Mann ist ein erfahrener Chauffeur, er arbeitet seit über zehn Jahren bei uns und hatte nie einen Unfall. Er ist sehr zuverlässig und ein guter Mann», sagt von Bergen. Derzeit sei der Fribourger zu Hause mit seiner Familie.

Die Kantonspolizei Bern hat die Ermittlungen zur Klärung der Unfallursache aufgenommen. (man/rad/mcb)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?